Der AsKI-Blog

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Maria Gazzetti, Foto: Kerstin Schomburg

Zum Abschied von Maria Gazzetti
Mit großem Dank verabschieden wir uns nach fast 10 Jahren erfolgreicher Arbeit von der Direktorin des Museums Casa di Goethe Maria Gazzetti. Die gebürtige Italienerin mit kulturellen Wurzeln in Deutschland blickt auf eine höchst erfolgreiche Dekade des römischen Museums zurück.

Haus ‘Im Mohren‘ auf der Titelseite des Begleitheftes zur Stadtführung ‘Koloniale Spuren in Bonn‘, 2019, © Bundeszentrale für politische Bildung

Zur diskursiven Auseinandersetzung mit der Immobilie „Im Mohren" durch das Bridgetower-Projekt
Wer sich über Erinnerungskultur in der ehemaligen Bundeshauptstadt informiert, stößt schnell auf ein Begleitheft zur Stadtführung „Koloniale Spuren in Bonn", das die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) im März 2019 veröffentlicht hat.

Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv,  Übersichtsseite des „Retro Spezial DDR

Als gemeinsam von allen ARD-Rundfunkanstalten und von Deutschlandradio getragene Stiftung bewahrt das Deutsche Rundfunkarchiv (DRA) einen wichtigen Teil des deutschsprachigen audiovisuellen Kulturerbes.

‘Narrating Africa‘, Screenshots, Fotos: Martin Kuhn, DLA MarbachVon Friedrich Schiller bis Rémy Ngamije: Was ist „Afrika"?
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) gibt mit „Narrating Africa" einen hochinteressanten Einblick in seine Sammlungen und knüpft dabei an die gegenwärtige Aufarbeitung deutscher Kolonialgeschichte an.

Rudolf Julius Hübner, Carl Gustav Carus, 1844, Öl auf Leinwand, Freies Deutsches Hochstift, Foto: David Hall

Zu einem Porträt, das im Deutschen Romantik-Museum nicht zu sehen ist
Museumsobjekte verändern ihre Bedeutung, wenn man sie im Licht aktueller Debatten und Erfahrungen neu betrachtet. So kann es geschehen, dass ein Stück, das seit jeher zum Kernbestand der Sammlung und zur Grunderzählung der Institution gehörte, bei der Neugestaltung des Museums nicht mehr zu Zuge kommt.

Blick auf das Frankfurter Goethe-Haus und das Deutsche Romantik-Museum, © Freies Deutsches Hochstift, Foto: Alexander Paul Englert

Vor zehn Jahren fasste das Freie Deutsche Hochstift den Plan für die Errichtung eines Deutschen Romantik-Museums. Im September wurde das neue Ausstellungshaus in direkter Nachbarschaft zum Frankfurter Goethe-Haus eröffnet.

Papierschild auf dem Schädel von ‘Intje Dongar‘ mit niederländischer Beschriftung: ‘Intje Dongar. Aus Pontianak; Wachmann von Wijnmalen; er holte an diesem Sonntag die niederländische Flagge herunter, führte die Matrosen von Kalangan gegen die Europäer an und ist laut einem Zeugen Mörder von Doktor Reusinger‘, Foto: Adrian Linder

Abschluss des Projektes „Provenienz und Geschichte der Sammlung indonesischer Schädel der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha"

Objektensemble in der Dauerausstellung ‘Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945‘, Behälter zum Transport von Leichnamen durch die SS ermordeter sowjetischer Kriegsgefangener in das Krematorium des Lagers Buchenwald, ca. 2 x 2,30 x 1m; Objektensemble in der Dauerausstellung ‘Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945‘, Gedenkstätte Buchenwald, Foto: Claus Bach

Zur Geschichte und Musealisierung von Häftlingsarbeiten
Etwa in der Mitte der 2016 eröffneten Dauerausstellung „Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945" befindet sich ein bemerkenswertes Objektensemble: Im Vordergrund ein großer mit Blech ausgekleideter Behälter, dahinter grob gearbeitete Holzkisten sowie ein klassizistisch anmutender Schreibtisch, ein Schrank und ein Hammerklavier.

Titelbild kultur leben 2/22: Digitale Bearbeitung v. Lucas Cranach d. Ä., Venus mit Amor als Honigdieb vor schwarzem Grund, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg (GMN), Inv.-Nr. Gm1097.

Das zu Ende gehende Jahr konfrontiert uns mit mehr weltweiten Veränderungen als jedes andere seit 1989. Der durch den russischen Diktator angezettelte Krieg gegen die Ukraine, Europa und die von den Lebensmittellieferungen abhängigen außereuropäischen Staaten steht dabei fraglos an erster Stelle, aber auch die Zunahme des Rechtsextremismus und des Populismus spielen eine große Rolle. Die abnehmende Bereitschaft zu Toleranz und Verständnis spüren nicht zuletzt viele Kultureinrichtungen.

In der Ausstellung ‘Suizid – Let’s talk about it!‘, © Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Foto: Anja Köhne

Wie konzipiert man eine Ausstellung zu einem Thema, zu dem traditionell lieber geschwiegen wird und bei dem Bilder und Hinterlassenschaften entweder etwa durch die Medien schmerzhaft sensationalisiert oder angstvoll verborgen werden? Was bleibt da noch zu zeigen, und welche Themen und Gruppen sollen angesprochen werden?

Tabakspfeife, Zedernholz, Horn, Elfenbein, Porzellan, Silber, Textil, um 1800, Foto: Museum für Sepulkralkultur, Kassel

Mein Lieblingsobjekt: Eine Tabakspfeife als Vanitasobjekt
Die Kenntnis von der gesundheitsschädlichen Wirkung des Rauchens hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Vielzahl teils gesetzlich verankerter Maßnahmen geführt, um den Einstieg in die Tabaksucht zu erschweren bzw. die Abhängigkeit vom Rauchen zu minimieren.

Wahnfried-Saal, vor 1930, Foto: Richard Wagner Museum, Bayreuth

Bereits Richard Wagner hatte seinen obsessiven Antisemitismus in den Rang einer Kulturtheorie erhoben und bot mit seiner metapolitischen und parareligiösen Ästhetik des „Gesamtkunstwerks" vielfältige ideologische Anschlussmöglichkeiten vor allem für die völkische Bewegung.

Lucas Cranach d. Ä., Venus mit Amor als Honigdieb vor schwarzem Grund, nach 1537, Malerei auf Lindenholz: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg (GMN), Inv.-Nr. Gm1097, Leihgabe Bayer. Staatsgemäldesammlungen, Foto: D. MessbergerMehr und heftiger denn je stehen Museen unter Druck: Schlagworte wie Postkolonialismus, Gender-Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Wokeness-Diskussionen schaffen eine jakobinische Atmosphäre, die eine sachliche Auseinandersetzung mit sensiblen Themen erschwert.

Wer war Milli? Installationsaufnahme Kunsthalle Bremen 2022, Foto: Marcus Meyer Photography 2022Mit bald 200 Jahren Geschichte ist es eine besondere Herausforderung für die Kunsthalle Bremen und den Kunstverein in Bremen, ihre Traditionen mit dem Heute und damit auch mit einer sich grundsätzlich wandelnden Gesellschaft zu verbinden. Seit einigen Jahren befindet sich die Kunsthalle Bremen in einem bewussten Prozess der Öffnung, in dem diverse Themen und vielfältige Gruppen von Besuchern und Besucherinnen in den Blick genommen, Strukturen und Prozesse der Kunsthalle machtkritisch befragt und Barrieren für marginalisierte Gruppen abgebaut werden.

Verärgerte – und über das Schaffen der beiden Karikaturisten bemerkenswert gut informierte – Leserbrief-Reaktion auf eine Karikatur zu den PEGIDA-Märschen in Dresden in der FAZ. Der Absender ist geschwärzt, Foto: Archiv Greser&Lenz, AschaffenburgKarikatur ist nicht erst in den letzten Jahren sensibel geworden. Es gehört zu ihrem Markenkern anzuecken. Im Gegenteil: Manche würden wohl sagen, die zeichnerische Landschaft in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten in dieser Hinsicht hierzulande ärmer, zahmer geworden, sie eckt regelmäßig viel weniger an.

Podiumsdiskussion des AsKI am 26.9.2022 im Freien Deutschen Hochstift: v.l.n.r.: Doris Renck, Dirk Pörschmann, Kristina Scheelen-Nováček, Christopher A. Nixon, Daniel Hess, Foto: Franz Fechner, BonnSeit zwanzig Jahren bietet der AsKI eine Folge von Fachtagungen an (seit 2011 aus organisatorischen Gründen intern), deren Themenschwerpunkte sich aus den Wünschen der Mitgliedsinstitute ergeben.

 Richard Mosse, Lost Fun Zone, 2012, aus der Serie Infra, Digitaler C-Print; Foto: Courtesy of the artist, Jack Shainman Gallery, New York and carlier | gebauerWie können die komplexen, oft undurchsichtigen und unfassbaren Krisen und Tragödien unserer Welt in Bildern eingefangen werden? Diese Frage treibt den 1980 in Irland geborenen Konzeptfotografen und Videokünstler Richard Mosse um. Seit Jahrzehnten hält er Kriege und Krisen weltweit fotografisch fest: vom Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo, der aktuellen europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik bis hin zur Zerstörung der tropischen Regenwälder im Amazonasgebiet.

rosalie, KLINGER | Begehbare Landschaften der Melancholie, 2013, kinetisch-interaktive Licht-Klang-Skulptur, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Wolf-Dieter Gericke

»rosalie ist eine der wenigen Künstlerinnen, die [...] diese endlose Kunst des Lichts, tief verstanden hat [...] Ich vermute sogar, dass rosalie, wenn sie so weitermacht, verdientermaßen den Titel bekommt: ‚Jackson Pollock des Lichts'.«
Peter Weibel

Marion Reichenbach, Foto: Max-Reger-Institut

Vermögende Privatpersonen, die der AsKI seit 1989 mit der Maecenas Ehrung würdigt, haben die Kultur mit beträchtlichen Werten – Kunstsammlungen, wohlausgestatteten Stiftungen, Künstlerhäusern oder Bauprojekten – gefördert.

Professor G. Ulrich Großmann übergibt die Maecenas-Urkunde an Günter und Anita Lichtenstein, Foto: Candy Welz, Weimar

Aufgrund der Pandemie musste im letzten November der Festakt im Bauhaus Museum Weimar für Anita und Günter Lichtenstein kurzfristig abgesagt werden. Am 19. März konnte jetzt das Thüringer Unternehmerpaar die Maecenas-Ehrung des AsKI am gleichen Ort in Empfang nehmen – vor geladenem Publikum, darunter die ehemaligen Preisträger Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach und Sabine Schubert.

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