Vorankündigung: AsKI-Publikation ‘Von Künstlernachlässen und ihren Verwaltern‘

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Hugo Starkloff, Reger auf dem Pegasus, die Schranken der Konvention überspringend, 1913, Max-Reger-Institut / Elsa-Reger-Stiftung, Karlsruhe

In das Bewusstsein der Öffentlichkeit treten (Künstler-)Nachlässe meist nur in Verbindung mit negativen Schlagzeilen:

Berichte über Auseinandersetzungen bis hin zu Prozessen vermitteln den Eindruck eines vorrangig eigenmächtigen Vorgehens der Nachlassverwalter (oft die Witwen, Kinder, andere Verwandte,), z.T. gegen den erklärten Willen der Verstorbenen.  Über den sorgsamen Umgang ganz im Sinne der Künstler wird weit seltener berichtet, da weniger sensationell.

Mit seinem nächsten Gemeinschaftsprojekt will der Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute in einer Publikation mit einzelnen Beispielen aus den Bereichen Literatur / Bildende Kunst / Musik / Film dokumentieren, dass die Bilanz von willkürlichem und verantwortungsbewusstem Umgang mit dem künstlerischen Erbe eher ausgewogen ist. Da die Sammlungen der im AsKI zusammengeschlossenen Kultureinrichtungen so manchen Nachlass bergen, der zudem oft mit einer außergewöhnlichen Geschichte verbunden ist, bietet sich das Thema „Von Künstlernachlässen und ihren Verwaltern" geradezu an.

Die Publikation stellt aus dem Bereich Literatur die Nachlässe von Bert Brecht vor (Akademie der Künste - Brecht-Weigel-Gedenkstätte), von Mascha Kaléko und Felix Hartlaub (Deutsches Literaturarchiv Marbach) sowie von Walter Höllerer (Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg / Literaturhaus Oberpfalz). Aus der Bildenden Kunst die Nachlässe von Gerhard Marcks (Gerhard-Marcks-Haus), Ronald Searle (Vorlass; Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst - Wilhelm Busch), Lucia Moholy-Nagy (Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung), Richard Oelze (Kunsthalle Bremen), Lovis Corinth (Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum) sowie von Georg Tappert (Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloß Gottorf). Stellvertretend für den Bereich Musik steht der Nachlass von Max Reger (Max-Reger-Institut) und last but not least für den Film der Nachlass von Marlene Dietrich (Museum für Film und Fernsehen - Deutsche Kinemathek).

Die Beiträge mit zahlreichen farbigen Abbildungen sollen veranschaulichen, auf welchem Weg die Nachlässe in die Einrichtungen gelangt sind, wie die Zusammenarbeit mit den Verwaltern funktioniert(e) und welche „Highlights" sich in den Nachlässen befinden. Der Erscheinungstermin der Publikation ist für den Herbst 2011 geplant. In Heft 2/2011 von „KULTUR lebendig" wird die Publikation ausführlicher vorgestellt.

Gabriele Weidle

 AsKI KULTUR lebendig 1/2011

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