TSURIKRUFN! 30. Porträt online: Erinnern an Marta Fraenkel

TSURIKRUFN! Erinnern an Marta Fraenkel, Foto: AsKI e.V.

»Als wesentliches Merkmal der Volksbildungsarbeit ist einmal bezeichnet worden ›das Gold der Forschung‹ umzuschmelzen in die Münze des Alltags.«
Marta Fraenkel

Der zweite Beitrag des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden im AsKI-Gemeinschaftsprojekt TSURIKRUFN! erinnert an die jüdische Medizinerin Marta Fraenkel, die Wegbereiterin der Gesundheitsaufklärung. Fraenkel, die 1896 in Köln in einer liberalen jüdischen Familie geboren wurde, war eine der prägenden Persönlichkeiten in der Geschichte des Deutschen Hygiene-Museums. Als eine der ersten Frauen in Deutschland nahm sie ein Medizinstudium auf, das sie 1923 mit der Promotion abschloss.

1925 wurde sie Generalsekretärin der Großausstellung GeSoLei – Gesundheit, Soziale Fürsorge, Leibesübung, die 1926 in Düsseldorf eröffnet wurde. Mit ihrer wegweisenden Arbeit für diese größte Messe der Weimarer Republik empfahl sie sich für die II. Internationale Hygieneausstellung in Dresden, die 1930 anlässlich der Einweihung des Neubaus für das Deutsche Hygiene Museum stattfand. An diesem Museum war sie anschließend in verschiedenen Leitungsfunktionen tätig und setzte bleibende Akzente für das moderne Ausstellungswesen und die Wissenschaftspopularisierung. Als Jüdin wurde Marta Fraenkel unmittelbar 1933 aus dem Museumsdienst entlassen. Über eine Zwischenstation in Brüssel gelang ihr 1938 die Flucht in die USA, wo sie bis zu ihrem Tod 1976 im staatlichen Gesundheitswesen wirkte.


Zum Porträt

AsKI kultur leben 1/2023

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