Die Stiftung Weimarer Klassik

Übermüthig sieht‘s nicht aus ... Goethes Gartenhausgedicht Fassung vom März 1826  Eigenhändige Gedichtreinschrift von Johann Wolfgang von Goethe auf koloriertem Kupferstich ‘Regenbogen über den Hügeln einer anmuthigen Landschaft‘, 1 Blatt Unter dem Gedicht aufgeklebt ein Kupferstich ‘Göthes Gartenhaus‘ von Carl August Schwerdgeburth nach einer Zeichnung von Karl Wilhelm Lieber Goethe-Werke 25/III,3,9b, Goethe- und Schiller-Archiv, Stiftung Weimarer Klassik,  Foto: Frau Krynitzki, Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar

Die Stiftung Weimarer Klassik vereint in einem für Deutschland einmaligen Ensemble weltbekannte Dichter- und Forschungsstätten in Thüringen.

All das, was den Ruf und den Geist des "klassischen Weimar" ausmacht - vor allem das Wirken von Goethe und Schiller, Herder und Wieland -, sowie die kulturellen Zeugnisse der nachfolgenden Zeit Franz Liszts und der Friedrich Nietzsches werden unter ihrem Dach in zahllosen Sachzeugen erhalten, ergänzt, erforscht und einer breiten nationalen wie internationalen Öffentlichkeit erschlossen. In einer einzigartigen Qualität und Dichte dokumentieren diese Kunst- und Kulturgüter mehr als 200 Jahre geistigen Schaffens.

Die Klassik-Stiftung, für die Goethes Enkel mit einer Schenkung des Dichternachlasses an das Herzogtum Sachsen-Weimar vor über 100 Jahren den Grundstein legten, ist eine gemeinnützige Stiftung öffentlichen Rechts. Im Oktober 1991 als Rechtsnachfolgerin der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar gegründet, wird sie zu 50 Prozent vom Bund, zu 40 Prozent vom Land Thüringen und zu 10 Prozent von der Stadt Weimar finanziert. Mit über 20 Museen, dem Goethe- und Schiller-Archiv mit ca. 120 bedeutenden Nachlässen sowie zahlreichen Einzelhandschriften, der Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit fast 900.000 Bänden, darunter die weltweit größte "Faust"-Sammlung, sowie historischen Schlössern und Parkanlagen in Weimar, Kochberg und Dornburg bewahrt die Stiftung Weimarer Klassik ein nationales Kulturgut, das in einer zusammenwachsenden Welt einen Teil des Selbstverständnisses der Bundesrepublik Deutschland repräsentiert. Zu den Dichterhäusern und Literaturmuseen der Stiftung, die jährlich Anziehungspunkt für rund 700.000 Besucher aus aller Welt sind, gehören u. a. die Wohnhäuser von Goethe, Schiller, Liszt und Nietzsche, die Fürstengruft auf dem Historischen Friedhof in Weimar, Goethes Gartenhaus und das römische Haus im Park an der Ilm, Goethe-Museen in Stützerbach und Gabelbach, das Schiller-Museum in Bauerbach sowie das Gut Wielands in Oßmannstedt.

Es ist Ziel der Stiftung, die ihr überlieferten Sammlungen und Sachzeugen deutscher Vergangenheit nicht nur zu erhalten und zu erforschen, sondern sie auch in Beziehung zu setzen zu den Fragen der europäischen Gegenwart. An der Nahtstelle zwischen Ost und West will die Stiftung heute einen Brückenschlag zwischen der Tradition und den kulturellen Strömungen der Gegenwart ermöglichen, um so zu einem vertiefenden Selbst- und Fremdverständnis der Völker untereinander beizutragen.

 AsKI KULTURBERICHTE 2/2000

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