Klassik Stiftung Weimar: Das Liszt-Jahr 2011 - Landesausstellung ‘Franz Liszt - Ein Europäer in Weimar‘

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Liszt im Konzertsaal, nach einer Zeichnung von Theodor Hosemann, 1842, © Klassik Stiftung Weimar

Anlässlich des 200. Geburtstages des Komponisten Franz Liszt zeigt die Klassik Stiftung Weimar die gemeinsam mit der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar erarbeitete Landesausstellung „Franz Liszt - Ein Europäer in Weimar" (24. Juni bis 31. Oktober 2011).

Der erste Teil der Ausstellung im Schiller-Museum folgt den Stationen seines Lebens von der Prägung im multikulturellen Klima der Habsburgermonarchie über Paris, die Schweiz, Italien und die Virtuosenreisen bis nach Weimar, wo in kaum mehr als zehn Jahren die Mehrzahl seiner Hauptwerke entstand. Die Stationen werden im Sinne eines Pilgerweges mit dem Ziel und dem Höhepunkt Weimar inszeniert. Liszt am Klavier, Karikatur 2, von János Jankó, 1873, © Klassik Stiftung WeimarDabei wird nicht nur Liszts Wirken und sein Œuvre, sondern auch die Bedeutung Liszts für die europäische Musik- und Geistesgeschichte dokumentiert.

In der Ausstellung werden kostbare Autographe aus dem weltweit größten Liszt-Bestand des Goethe- und Schiller-Archivs sowie Lisztiana aus den Sammlungen der Weimarer Museen und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek präsentiert. Das Spektrum der Exponate, begleitet von Leihgaben aus dem In- und Ausland, umfasst neben persönlichen Gebrauchsgegenständen Liszts zeitgenössische Gemälde und Graphiken, Kunstgegenstände, Konzertprogramme und Erstausgaben seiner Werke.

Der zweite Teil der Ausstellung im Schlossmuseum spürt unter dem Motto „Kosmos Klavier" der technischen Entwicklung, der Klangästhetik und dem kulturgeschichtlichen Kontext des Klaviers der Ära Liszt nach. Dabei geht es um die Rolle der Klaviermusik im Salon und Konzertsaal des 19. Jahrhunderts, um die Zusammenhänge von Klavierbau und Kompositionstechnik sowie um die Bedeutung des Instruments für das Bildungsideal der Zeit. Erstmals werden in diesem Rahmen die mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes restaurierten Weimarer Instrumente zu sehen und zu hören sein. Den Schwerpunkt bilden von Liszt gespielte Modelle der Klavierbauer Graf (Wien), Streicher (Wien) und Erard (Paris/London). Ein Glanzpunkt der Ausstellung ist der nachgebaute Flügel der Marseiller Klavierbauer Boisselot & Fils, den Liszt nicht nur für Kompositionen nutzte, sondern auch als Reiseflügel verwendete. Die Instrumente werden während der Ausstellung durch Studenten der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar regelmäßig gespielt und in einer Reihe von abendlichen Konzerten vorgestellt.

Im Schlosshof wird in einer Kooperation mit der Imaginata e.V. ein „begehbarer Flügel" errichtet. Dieser vermittelt als unmittelbare Klang- und Körpererfahrung die unterschiedlichen Schwingungen, die beim Anschlagen verschiedener Saiten entstehen. Vor allem jungen Besuchern wird dadurch ein ungewöhnlicher Zugang zum Ausstellungsthema ermöglicht.


Landesausstellung „Franz Liszt - Ein Europäer in Weimar"

Schiller-Museum und Schlossmuseum Weimar

Zur Ausstellung erscheint im Verlag Walther König ein umfassender Katalog.

AsKI KULTUR lebendig 1/2011

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