Universales Bildungsinteresse
Ein tätowierter Fisch, ein indisches Götzenkästchen, die älteste erhaltene Indianerpfeife in Europa und andere Merkwürdigkeiten in der Kunst- und Naturalienkammer zeugen noch heute vom universalen Bildungsinteresse an den Schulen der Franckeschen Stiftungen zu Halle. Als umfassendes Bildungs- und Sozialwerk wurden sie vor über 300 Jahren von dem Theologen und Pädagogen August Hermann Francke (1663–1727) gegründet. Erstmals sollte hier ein vielgliedriges Schulsystem Kinder unabhängig ihres sozialen Standes fördern und durch Bildung die Voraussetzung für ein selbstverantwortliches Leben im Dienste der Gesellschaft schaffen. Innerhalb weniger Jahrzehnte avancierten Franckes Schulen zu einer der bedeutendsten protestantischen Bildungseinrichtungen Europas.
Franckes Reformideen beeindruckten die Herrscher führender europäischer Mächte und strahlten aus nach ganz Europa, Indien und Nordamerika. Die erste protestantische Mission, die Diakonie, die Realschule in Deutschland, Millionen deutschsprachige Volksbibeln und eine Vielzahl der gängigen evangelischen Kirchenlieder haben ihren Ausgangspunkt in den Franckeschen Stiftungen. Das vollständig erhaltene barocke Gebäudeensemble der Schulstadt lädt heute wieder Besucher aus der ganzen Welt nach Halle ein.
Das Historische Waisenhaus
Damals wie heute bildet das schlossartige Historische Waisenhaus das weithin sichtbare Zentrum. Hier erwarten den Besucher Dauerausstellungen zur Geschichte der Schulstadt sowie regelmäßige Wechselausstellungen. Im Dachgeschoss öffnet die einzige authentisch erhaltene Wunderkammer bürgerlichen Ursprungs in Europa ihre Türen. Sie gibt einen lebendigen Einblick in den Wissenskosmos des Barock: Über 3000 Naturalien, Kuriositäten und Artefakte sind in den originalen und teils reich verzierten Sammlungsschränken angeordnet. Vom Altan des Waisenhauses, der zu Franckes Zeiten den Schülern zur Himmelsbeobachtung diente, bietet sich nicht nur ein großartiges Stadtpanorama, sondern ebenso ein weiter Blick über die Stiftungen und den Historischen Lindenhof, der von einer Reihe imposanter Gebäude gesäumt wird. Darunter das „Lange Haus", dem mit 115 Metern und sechs Etagen größten Fachwerkwohnhaus der Welt, und das älteste noch erhaltene, freistehende Bibliothekszweckgebäude, deren einzigartige Kulissenbibliothek schon Goethe bewunderte. Wie Theaterkulissen ragen die marmorierten Bücherregale in den Bibliothekssaal hinein und fassen die erstaunlichsten Schätze, so etwa die erste deutsche Bibel, die in Amerika gedruckt wurde.
Bildungskosmos
Die Sehenswürdigkeiten befinden sich inmitten eines lebendigen modernen Bildungskosmos bis heute mit Schulen und Internaten, aber auch mit Archiv und mehreren wissenschaftlichen Bibliotheken, Bereichen der Universität, Parks, einer Buchhandlung und vielem mehr. Umfangreiche museumspädagogische Angebote für Kinder und Erwachsene, Veranstaltungshöhepunkte mit langen Tagen und Nächten sowie das alle zwei Jahre im Juni stattfindende historische Lindenblütenfest bereichern jeden Ausflug in die Franckeschen Stiftungen.
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