EDITORIAL

Wie wollen wir leben, wie unser Wohnen, unsere Umwelt formen? Wie neue Ansätze des Gestaltens unterrichten? Solch grundsätzliche Fragen des Bauhauses sind aktuell wie je. Insofern kommt seinem 100jährigen Jubiläum im Jahr 2019 eine rückblickende wie auch höchst aktuelle Aufgabe zu, die mehr fordert als schlichten Rückblick. Drei unserer Mitgliedsinstitute – hierüber berichtet dieses Heft – wirken daran mit. In der Akademie der Künste findet im Januar das Eröffnungsfestival „100 jahre bauhaus" statt, das insbesondere Performatives ins Zentrum stellt. Die Klassik Stiftung Weimar wird ihr neues Bauhaus-Museum eröffnen, und das im Um- und Neubau begriffene Bauhaus Archiv in Berlin zeigt in der Berlinischen Galerie ihre Ausstellung „original bauhaus".

Ein anderer Fokus des AsKI liegt auf Rom. Ein Beitrag der Casa di Goethe stellt ihre Ausstellungsreihe „Konstellationen" vor, die aktuelle Fundstücke als Fragmente persönlicher Geschichte ausstellt und daran besondere Lebenswege in Rom nachzeichnet. Im Oktober fand in Rom auch die diesjährige Mitgliederversammlung des AsKI statt, die sich u. a. mit künftigen Arbeitsperspektiven auseinandersetzte. Außerdem verlieh der Tagungsort der derzeit entstehenden Internetpräsentation Nachdruck: AsKI-Institute erzählen aus ihren Sammlungsbeständen „Viele Wege führen nach Rom". (Ausführliches dazu um nächsten Heft)

Die Wartburg-Stiftung erinnert mit einer Ausstellung zu dessen 200stem Geburtstag an Großherzog Carl Alexander, dem es im beginnenden Industriezeitalter um die Verbindung von „Erinnerung und lebender Gegenwart" ging. Dieses Begriffspaar ist auch ein Leitmotiv für andere Beiträge: über die unbekannte bildkünstlerische Seite des Dichters Hans Christian Andersen – „Poet mit Feder und Schere" – in der Kunsthalle Bremen, die Wieder-Erweckung des Zeichners Paul Holz in der Ostdeutschen Galerie Regensburg, die Briefe-Sammlung der Museumsstiftung Post und Telekommunikation oder die Ausstellung „Beat und Kalter Krieg. Deutsch-amerikanische Literaturbeziehungen 1958 – 1968" im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg. Die größte historische Spannbreite bei der Vermittlung in die „lebende Gegenwart" überbrückt aber die vom Erfolg gekrönte Arbeit der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, die zur Anerkennung des archäologischen Grenzkomplexes Haithabu und Danewerk als UNESCO-Welterbe führte.

 

Foto: privat

 

 

 

 

 

 

Dr. Wolfgang Trautwein
Vorsitzender des Arbeitskreises
selbständiger Kultur-Institute e.V. - AsKI

 

Titelbild KULTUR lebendig 2/18: Das Totale Tanz Theater, Interactive Media Foundation

AsKI KULTUR lebendig 2/2018

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