EDITORIAL: Gelungene Integrationen

Die Debatte um Integration, die wir im Augenblick führen, steht vor allem im Zeichen der Kontroversen, die ein Islam ausgelöst hat, der, von seinem arabischen Zentrum im Vorderen Orient ausgehend, darauf abzielt, sich in allen angrenzenden Gebieten auszubreiten - sei es in Mittel- und Südostasien, in Afrika, in Europa. Insofern er dabei bemüht ist, freiheitlich-tolerante Gesellschaften in vormodern-intolerante Zustände zurückzuführen, entsteht ein Abwehrreflex, der selbst in Aggression umzuschlagen droht.

Dieser Horizont der Herausforderung, in dem unsere kulturelle Arbeit steht, lässt sich mit den Mitteln einer Gesellschaft beantworten, die sichtbare Ergebnisse gelungener Integration aufzuweisen hat. Hat das Deutschland der Nachkriegszeit nicht Flüchtlinge und Vertriebene produktiv eingliedern können, ist nicht die Transformation einer noch stark bäuerlich geprägten Arbeitswelt in die Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft gelungen? Diese Erfolgsgeschichten sollten uns das Zutrauen in die eigene Kraft geben, neben den arbeitenden Teilen der islamischen Bevölkerung auch ihre Familien zu erreichen, sie an unsere humanitär geprägten Institutionen und Gesellschaften heranzuführen.

Wege dazu hat unser erstes Kolloquium zu dieser Thematik aufgezeigt. An konkreten Beispielen aus der Arbeit verschiedener Verlage konnte gelernt werden, dass "Problembücher" in kindgerechter Ausstattung ihre Leser ebenso erreichen wie "best practices" bei Annäherung an die fremde Heimat, wobei Sprache als Schlüsselkompetenz zu betrachten ist.

Volkmar Hansen, Vorsitzender des AsKI

Titel Newsletter KULTUR lebendig 4/06

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 4/2006

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