Deutsches Hygiene-Museum Dresden: Tödliche Medizin. Rassenwahn im Nationalsozialismus

Plakat Tödliche Medizin

Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden zeigt vom 12. Oktober 2006 bis 24. Juni 2007 eine Ausstellung des "United States Holocaust Memorial Museum".

Zum ersten Mal präsentiert das Museum in Washington damit eine seiner Ausstellungen außerhalb der Vereinigten Staaten. Bundespräsident Horst Köhler ist Schirmherr dieser Ausstellungskooperation sowie der damit verbundenen Begleitprogramme.

Von 1933-1945 ermordeten die Nationalsozialisten mehr als 200.000 Menschen im Zuge so genannter "Euthanasie"-Maßnahmen, 400.000 wurden Opfer von Zwangssterilisationen. Die Ausstellung des "United States Holocaust Memorial Museum" widmet sich diesen im Namen der NS-Rassenideologie begangenen Verbrechen. Sie zeigt, wie mit der Hilfe von Ärzten, Medizinern und Anthropologen eine ,Gesundheitspolitik` entwickelt wurde, die mit der Sterilisation von vermeintlich "erblich minderwertigen Menschen" begann, zum Massenmord an "lebensunwertem Leben" führte und zugleich die Voraussetzungen für die Ermordung der europäischen Juden schuf.

Das Deutsche Hygiene-Museum initiierte diese Ausstellungsübernahme vor dem Hintergrund der eigenen Verantwortung als eine Institution, die während des Nationalsozialismus die rassenhygienischen Programme vorbehaltlos unterstützte und propagierte. Die historische Ausstellungsthematik ist zugleich von aktueller Relevanz für die Debatte um Auswirkungen der Genforschung, die gesellschaftliche Diskriminierung von Behinderten oder die Definitionen von Leben und Tod. In den museumspädagogischen Angeboten geht es insbesondere um die historisch-politische Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche. Theaterpädagogische Projekte, Zeitzeugengespräche, Lesungen und weitere Programme richten sich gezielt an ein junges Publikum und laden zum europäischen Schüler- und Studentenaustausch ein.

In Tagungen, Workshops und Podiumsdiskussionen werden neue Ansätze für eine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Deutschland vorgestellt sowie unterschiedliche internationale Beiträge von Museen und Gedenkstätten zur Wissensvermittlung über den Holocaust erörtert. Die einzelnen Themenbereiche der Ausstellung "Tödliche Medizin: Rassenwahn im Nationalsozialismus" werden in der nächsten Ausgabe des AsKI-Newsletter 4/06 ausführlich vorgestellt.

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 3/2006

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