Casa di Goethe, Rom: Gegen den Strom. Rom – Hamburg / Frankfurt / München und zurück

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Maria Gazzetti, Foto: © Alberto Novelli, Rom

Seit Anfang September ist die Casa di Goethe in Rom, Deutschlands erstes und einziges Museum im Ausland, auch in besten italienischen Händen: die in Viterbo geborene Literaturwissenschaftlerin Dr. Maria Gazzetti hat ihre Arbeit als Leiterin dieser weltweit einzigartigen Einrichtung aufgenommen.

Die Italienerin hat in Deutschland jahrelang deutsche Kulturinstitutionen geleitet. Nun schickt sie der Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute als Botschafterin der deutschen Kultur nach Italien.

Neue deutsch-italienische Gesprächs- und Publikationsreihen, zweisprachige Autorenlesungen, internationale Ausstellungsprojekte - Gazzetti setzt neue Akzente, um zwischen den beiden Welten zu vermitteln, in denen sie zuhause ist. Ihr besonderes Anliegen: den Italienern Deutschland und deutsche Literatur näherzubringen – in Zeiten von Wirtschafts- und Euro-Krise und schleichender Entfremdung eine besondere Herausforderung. In der 1997 eröffneten Casa di Goethe geht es deshalb auch weiterhin um Weltliteratur und um den Dialog - den klassischen und zeitgenössischen, den wissenschaftlichen und den künstlerischen. Und natürlich auch um Bewahrung und Pflege von Goethes „italienischer" Hinterlassenschaft und die der nachfolgenden Künstlergenerationen, wie z.B. die historische Bibliothek der Deutschen in Rom.

Maria Gazzetti studierte klassische Philologie, Philosophie und Geschichte in Rom, setzte in Hamburg 1979 das Studium in Romanistik, Germanistik und Geschichte fort und promovierte dort über Gabriele D'Annunzios Tätigkeit als Journalist. Sie nahm Lehraufträge in Hamburg und Osnabrück wahr, schrieb für die Zeitungen „taz" und „Die Zeit" und übersetzte italienische Literatur ins Deutsche. Von 1996 bis 2010 leitete Maria Gazzetti das Literaturhaus in Frankfurt am Main, danach das Lyrik-Kabinett in München.

Nach über 30 Jahren in Deutschland nun ein besonderes „Comeback" in ihr Heimatland, im Sinne des Dichters Giorgio Caproni, der in seinem Gedicht Ritorno/Rückkehr schreibt:

„Sono tornato là/ dove non ero mai stato./ Nulla, da come non fu, è mutato."

(„Ich bin wieder da, /wo ich niemals war./ Nichts ist anders als es nicht war. /.../.")

AsKI KULTUR lebendig 2/2013

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