AsKI e.V.: Kunst im Konsum. Sabine Schubert erhält die Maecenas-Ehrung 2020

Sabine Schubert, Foto: Peter Badel

In diesem Jahr hat die Jury zur Verleihung der Maecenas Ehrung eine besondere Entscheidung getroffen. Erstmals ehrt sie in der Person von Sabine Schubert herausragendes kulturelles Engagement, das ohne großes Vermögen Einzigartiges leistet und bewirkt.

Der Name mag zunächst überraschen, reiht sich dieser doch nicht in die Phalanx früherer Preisträger ein, die bislang mit der Maecenas-Ehrung des AsKI ausgezeichnet wurden. In der Vergangenheit kamen zu großzügigem finanziellen und persönlichem Engagement auch ein bekannter Name hinzu, wie etwa von Metzler, Winterstein, Brandhorst oder Nannen.

In diesem Jahr hat die Jury anders entschieden. Sie würdigt die Verdienste von Sabine Schubert aus Pulsnitz für ihr herausragendes kulturelles Engagement in der Oberlausitz und setzt damit bewusst einen neuen Akzent.

1991 gründete Sabine Schubert den Ernst-Rietschel-Kulturring e. V. Der durch seine berühmten Denkmale bekannte Bildhauer – er schuf u. a. das berühmte Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar oder das Luther-Denkmal in Worms – wurde in Pulsnitz geboren. Dieser Verein organisierte von 1991 bis 2013 den Ernst-Rietschel-Kunstpreis für Bildhauerei. 2005 gelang es ihr als Vorsitzende des Kulturrings das Geburtshaus Rietschels zu erwerben und dort ein Museum einzurichten, das auch das Walter-Nessler-Archiv beherbergt. Seit dieser Zeit gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den staatlichen Kunstsammlungen und der Kunsthochschule in Dresden.

Nachdem die lokale Fremdenverkehrsgemeinschaft 2002 aufgelöst und ihre Funktionen vom Kulturring übernommen worden waren, gründete Sabine Schubert 2013 die Kultur und Tourismus Pulsnitz GmbH, die sie bis zu ihrem Renteneintritt 2017 führte. Es gelang ihr, zwei kleine Museen, das Stadtmuseum und das Pfefferkuchenmuseum unter diesem Schirm zu retten. 2012 erwarb sie aus einer privaten Erbschaft einen ehemaligen Supermarkt in Pulsnitz und gründete dort den Ostsächsischen Kunstverein, so dass in dem kleinen sächsischen Ort nun eine lebendige Kulturszene existiert. Etwa 80 Sonderausstellungen wurden seitdem realisiert.

Als Vorsitzende des Stiftungsrates engagiert sie sich zudem in der Stiftung für Kunst und Kultur in der Oberlausitz (Schloss Königshain), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, insbesondere die bildende Kunst oberlausitzer Provenienz zu fördern, zu erhalten und zu sichern.

Mit der Wahl von Frau Schubert setzt die Jury ein Zeichen und dies in einem Umfeld, das ganz besondere Herausforderungen mit sich bringt.

 Dr. Ulrike Horstenkamp
 Geschäftsführerin des AsKI


Preisträger vergangener Jahre:

www.maecenas.de

AsKI kultur leben 1/2020

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