EDITORIAL

Titelbild kultur leben 1/24: Joana Vasconcelos, Valkyrie Miss Dior 2023, Handgefertigte Wollhäkelarbeiten, Textilien, Ornamente, aufblasbare Komponenten, Ventilatoren, Transformator, Stahlseile Foto: © Lionel Balteiro

Angesichts des Terrors, den insbesondere Putins Regierung derzeit ausübt, mag sich mancher fragen, wie wichtig ist denn da Kultur? Doch zu dem, was diktatorische Kriegsverbrecher besonders hassen, gehört die freie Kultur. Kultur im weitesten Sinne dient uns zudem zum Ausdrücken von aktuellen gesellschaftlichen Problemen ebenso wie zum Ausgleich von diesen. Die Mitgliedsinstitute des Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e. V. stehen in besonderer Weise für die kulturelle Vielfalt in Deutschland. In diesem Sinne verstehen wir unseren Auftrag und unsere Arbeit.

Schloss Gottorf, Schleswig: Gottorf als Walkürenschloss - Eine Ausstellung der Künstlerin Joana Vasconcelos

Porträt Joana Vasconcelos, Foto: Arlindo Camacho for Atelier Joana Vasconcelos

Schloss Gottorf ist ein Mikrokosmos, in dem sich die vielfältige und wechselhafte deutsch-dänische Geschichte verdichtet. Gerade die Regentschaft Herzogs Friedrichs III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (1616–1659) gilt als kulturelle Glanzzeit des Gottorfer Hofes.

Die wieder frei zu legenden Motive: Meine Serpentara-Werkstatt in der Casa di Goethe, Rom

Wald der Serpentara, Foto: Anneka Metzger, 2023

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde ein Landstrich östlich von Rom zum Sehnsuchtsort für Künstler aus verschiedenen europäischen Ländern. Die Maler der Serpentara, einem Eichenwäldchen oberhalb von Olevano Romano, begründeten eine neue Landschaftsauffassung. Heute sind Darstellungen des „Schlangenhains" in vielen europäischen Museen zu sehen.

Endlich in dieser Hauptstadt der alten Welt: 14 Tage als Borsista in der Casa di Goethe in Rom

Goethes Begierde, nach Rom zu kommen, war groß. Sie trieb ihn zur Eile an. Am 30. Oktober 1786 zog er endlich in die „Hauptstadt der alten Welt" ein. Wie alle Reisenden, die sich Rom von Norden her näherten, kam auch Goethe über die antike Milvische Brücke in die Stadt.

36 Jahre lang im Einsatz für den AsKI: Zum Abschied von Ulrike Horstenkamp

Dr. Ulrike Horstenkamp bei ihrer Verabschiedung am 8.11.2023, Bild: Horstenkamp

1991 fand eine gemeinsame Ausstellung aller AsKI-Institute – damals waren es 18 – im Rheinischen Landesmuseum in Bonn statt. „Von der Idee zum Werk" spürte künstlerischen Arbeitsprozessen aus verschiedenen Sparten nach und zeigte so die Vielfalt der im AsKI vereinten kulturhistorischen Fach- und Forschungsgebiete auf. Ein aufwendiges Unterfangen, bei dem ich Ulrike Horstenkamp und ihre Arbeitsweise kennenlernte.

Das neue AsKI-Team stellt sich vor

 

Seit Ende des Jahres 2023 leitet Dr. Jessica Popp die AsKI-Geschäftsstelle in Bonn. Die promovierte Kunsthistorikerin arbeitete seit 2017 zunächst als Projektleiterin für den Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e. V. – AsKI. Im April 2022 übernahm sie zunächst kommissarisch die Geschäftsführung für Dr. Ulrike Horstenkamp, die die Geschäftsstelle krankheitsbedingt verlassen musste.

Zum Abschied von Franz Fechner

Franz Fechner, Bonn; Bildnachweis: Fotostudio Menke, Bonn

Franz Fechner ist vielen durch Ausstellungen, Maecenas-Ehrungen, Fachtagungen, Mitgliederversammlungen und seine Arbeit als Redakteur dieses Heftes bekannt. Als geprüfter PR-Berater lange Jahre für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des AsKI verantwortlich, war er für seine Kolleginnen und Kollegen in den  Mitgliedsinstituten stets ein geschätzter Ansprechpartner. Am 30. April geht er in den Ruhestand.

Kunstförderung als Herzensangelegenheit: Maecenas-Ehrung 2023 an Monika Schnetkamp

Prof. Dr. G. Ulrich Großmann, Monika Schnetkamp, Prof. Peter Gorschlüter und Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg; Foto: Sebastian Drüen

Monika Schnetkamp, Unternehmerin und Gründerin der gemeinnützigen Arthena Foundation, wurde am 7. November vergangenen Jahres mit der Maecenas-Ehrung des AsKI ausgezeichnet. Der Festakt mit über 100 geladenen Gästen fand in der von ihr gegründeten Kunstinstitution KAI 10 I ARTHENA FOUNDATION im Düsseldorfer Medienhafen statt.

Museum Brot und Kunst, Ulm: Heraus und Hinein - Kinder entdecken, wie viel das Museum mit ihrem Alltag zu tun hat

Im Gespräch über Überfluss und Mangel, Museum Brot und Kunst, Gemälde: Bernd Finkeldei, Was wäre, wenn...?, 1982, Acryl auf Leinwand; Foto: Bernhard Friese

Kultur stärkt Demokratie

Wie können Kinder ihre Alltagserfahrungen mit Themen und Exponaten eines Museums verknüpfen? Was haben Landschaft, Ressourcen und Ernährung, alles zentrale Themen im „Museum Brot und Kunst – Forum Welternährung", mit der unmittelbaren Umgebung und dem täglichen Erleben ganz junger Menschen zu tun?

Deutsches Hygiene-Museum, Dresden: Zwischen Tradition und Transformation

Richard Hambach (1917–2011), „Kundi“ – Ausstellungsmodell des Maskottchens des DHMD, Deutsches Hygiene-Museum, 1983, Metall/Kunststoff/Textil; © Sammlung DHMD, Foto: materialmatters

Das Hygiene-Museum beleuchtet mit „VEB Museum" seine eigene Geschichte in der DDR

Mehr als 30 Jahre nach dem Ende der DDR wird heute noch immer darüber diskutiert, was wir über dieses abgewählte und untergegangene Land eigentlich wissen und wie wir es erinnern sollten. Schon die konkurrierenden Bezeichnungen für die politische wie gesellschaftliche Zäsur von 1989/90 – „Friedliche Revolution", „Wende", „Wiedervereinigung" oder „Systemwechsel" – machen unterschiedliche Perspektiven und Positionen deutlich und zeigen die Sprengkraft, die in diesen Debatten steckt.

Archiv der Akademie der Künste, Berlin: Poesie der Zeit. Michael Ruetz - Timescapes 1966-2023

 Michael Ruetz: aus Timescape 162, 162.0 January, Pariser Platz, Berlin-Mitte; © Michael Ruetz

Wie lassen sich Zeit und Vergänglichkeit sichtbar machen, wie Veränderungen in der Gesellschaft, in der Landschaft oder im Stadtraum dokumentieren? Wie kaum ein anderer Künstler hat sich Michael Ruetz in seinem fotografischen Werk mit diesen Fragen beschäftigt.

Richard Wagner Museum Bayreuth: "Mensch Wagner"

Stiefel Richard Wagners, um 1880, Leder; © Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth

Richard Wagner: Komponist, Dichter, Dramatiker, Schriftsteller, Kunstphilosoph, Regisseur, Dirigent, Egomane, Schwerenöter, Antisemit, Linksradikaler, Klimaschützer, Tierfreund, Genie... – Aber wer war Richard Wagner wirklich? Im Rahmen seiner Sommerausstellung 2024 unternimmt das Richard Wagner Museum den Versuch, den „Mythos Wagner" zu dekonstruieren, um sich dem Menschen Richard Wagner zu nähern.

Die Deutsche Kinemathek zieht in das E-Werk!

E-Werk Mauerstraße 78–80 10117 Berlin; © Andreas Nenninger

Hinter den Kulissen

Die Stiftung Deutsche Kinemathek (SDK) bezieht im Januar 2025 das E-Werk, ein ehemaliges Umspannwerk in Berlin-Mitte.

Klassik Stiftung Weimar: Sophie.Macht.Literatur - Eine Regentin erbt Goethe

Richard Lauchert: Sophie von Sachsen- Weimar-Eisenach, 1855; © Klassik Stiftung Weimar, Museen

Sonderausstellung zum 200. Geburtstag der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach

Zum 200. Mal jährt sich 2024 der Geburtstag einer außergewöhnlichen Frau: der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach. Ihr Wirken ging weit über das für Regentinnen übliche kulturelle Mäzenatentum hinaus. Mit der Initiierung der ersten Gesamtausgabe von Goethes Werken und der Gründung des ersten deutschen Literaturarchivs schrieb sich die gebürtige Niederländerin unwiederbringlich in die deutsche Kulturgeschichte ein.

documenta archiv, Kassel: IN | OUT Kanonisierungsprozesse moderner Kunst und die erste documenta

Plakat der ersten documenta (1955); Bildrechte: documenta archiv

Die wissenschaftliche Tagung „IN | OUT" des documenta archiv stellte sich die Aufgabe, Kanonisierungsprozesse moderner Kunst im Kontext der ersten documenta zu beleuchten und sie einer differenzierten Betrachtung zu unterziehen.

Jüdisches Museum Franken in Schwabach: Die Nadeldose "Fürsten Extra"

Dose mit Grammophonnadeln, Drei-S-Werk, Schwabach, ca. 1925;  © Jüdisches Museum Franken

Mein Lieblingsobjekt

Die ausgewählte Dose beinhaltet winzige Nadeln, die zum Abspielen von Schellackplatten auf Grammophonen gebraucht wurden. Nach jedem Abspielen einer Schallplatte musste die Nadel gewechselt werden, da sie bereits Abnutzungen aufwies und die Platte sonst zerkratzen konnte.

Kleine Nachrichten

Kunsthalle Bremen Asta Gröting, Videostill aus Wolf and Dog, 2021; Bildrechte: VG Bild-Kunst, Bonn 2023; S. 44

Hier befindet sich eine Übersicht an Kurznachrichten aus den AsKI-Mitgliedsinstituten, darunter beispielsweise Neu-Anschaffungen von Objekten einzelner Sammlungen oder sonstige interessante Neuigkeiten, die insgesamt alle etwas kürzer, jedoch nicht weniger brisant als die Inhalte aus den Autorenbeiträgen, ausfallen.

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