AsKI-Gemeinschaftsausstellung 2009/2010 - Begegnung mit dem Fremden. Frühe Orientbilder im 17. - 19. Jahrhundert

Katalog: Begegnung mit dem FremdenDas mehrjährige Schwerpunktthema des AsKI beschäftigt sich mit „Toleranz und Integration“. Im Rahmen dieses Themas fanden bereits im Herbst 2006 unter dem Titel „Toleranz und Integration im aktuellen Verlagsprofil. Integration durch Bildung" Vorträge und eine Podiumsdiskussion statt (Goethe-Museum Düsseldorf) sowie im Frühsommer 2007 die Fachtagung „Das Museum als Integrationsort. Best-Practice-Projekte in Kultureinrichtungen" (Museum für Kommunikation Frankfurt a.M.).

Als Abschluss zeigt der AsKI nun ab Herbst 2009 die Gemeinschaftsausstellung „Begegnung mit dem Fremden. Frühe Orientbilder“. Das Thema soll veranschaulichen, in welchem Umfang durch Auseinandersetzung mit einer fremden, außereuropäischen Kultur eine Bereicherung der eigenen stattfindet.Matthäus Merian, Porträt des Hofgelehrten Adam Olearius, um 1650, © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloß Gottorf

Die Ausstellung gliedert sich in drei Kabinettbereiche:

I. Begegnung mit orientalischer Kultur

  • Reisebeschreibungen (Adam Olearius und seine „Offt begehrteste Beschreibung der newen orientalischen Reise“, 1656, sowie Berichte anderer Reisender, die sich u.a. Indien und China widmen);
  • Diskurs der Religionen (u.a. Die Dänisch-Hallesche Mission in Tranquebar, Indien);
  • Kunst und Kultur in Ägypten und im Vorderen Orient (Babylonier/Assyrer) unter einem archäologischen Aspekt und deren Rezeption in Europa (Bauten des Klassizismus, wie z.B. Schloß Wörlitz, beeinflusst von antiken Gebäuden des Königspalastes in Persepolis und der Oasenstadt Palmyra).

II. Aneignung orientalischer Kultur als Bereicherung der eigenen Kunst

  • Novalis (Die Idee des Orients als Ansatz für die romantische Poesieauffassung);
  • Goethe (Begegnung mit orientalischer Poesie, u.a. mit Hafis-Gedichten, Widerspiegelung im „West-Östlichen Divan“; Chiffren-Briefe an Marianne von Willemer; „Ginkgo Biloba“; „Buch Timur“).

III. Faszination Orient: Mode-Erscheinung in der Alltagswelt

Zu diesem Bereich gehören Exponate, die die Vorliebe für alles Orientalische besonders im 18. Jahrhundert widerspiegeln: aus der vornehmen Adels-Gesellschaft z.B. Delfter Fayencen und Meißner Porzellan, Fächer mit asiatischen Motiven, ein Vogelbauer aus China, Amulette und Talismane sowie eine armenische Zauberrolle, aber auch aus dem Alltagsleben der ‚einfachen Leute’, wie z.B. ein Model für „Muselmanen in Gebäcken“.

An den Kabinettbereichen beteiligen sich neun AsKI-Institute: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloß Gottorf, Schleswig; Franckesche Stiftungen zu Halle; Winckelmann-Gesellschaft, Stendal; Novalis-Stiftung, Oberwiederstedt; Goethe-Museum/Kippenberg-Stiftung, Düsseldorf; Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt am Main; Klassik Stiftung Weimar; Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg; Museum der Brotkultur, Ulm.

Johann Wolfgang von Goethe, Ginkgo biloba, Eigenhändige Niederschrift seines Gedichts, 15. September 1815, © Goethe-Museum DüsseldorfWeitere AsKI-Institute haben an einem ergänzenden Rahmenprogramm mitgewirkt, wie z.B. das Archiv der Akademie der Künste und das Bauhaus-Archiv, Berlin, sowie die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal, Kassel. Vorträge und eine Filmreihe sollen die Aktualität des Themas mit Beispielen aus dem 19./20. Jahrhundert dokumentieren.

Eine Publikation, die Sie hier im AsKI-Shop bestellen können, begleitet die Ausstellung- Sie enthält, neben einem einleitenden Essay zur Gesamtthematik, kürzere Beiträge zu den Kabinettbereichen sowie zahlreiche Abbildungen mit Exponatbeschreibungen.

An folgenden Stationen ist die AsKI-Gemeinschaftsausstellung „Begegnung mit dem Fremden. Frühe Orientbilder“ zu sehen:

Eröffnung im Goethe-Museum Düsseldorf (27. September - 15. November 2009), im Anschluss Winckelmann-Museum, Stendal (9. Dezember 2009 - Ende Februar 2010), Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloß Gottorf, Schleswig (Frühjahr 2010) und Finissage in den Franckeschen Stiftungen zu Halle (Ende 2010 - Anfang 2011). Eine weitere Station im Sommer 2010 ist geplant.

Ein ausführlicher Bericht zur Ausstellung folgt in der nächsten Ausgabe von „KULTUR lebendig“, die im Oktober dieses Jahres erscheint.

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AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 1/2009

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