Neuerscheinung: Jüdische Mäzene in Deutschland

Nofretete - Foto: Arkadiy Etumyan, Wikipedia

Büste der Nofretete, Ägyptische Abteilung im Neuen Museum Berlin, Foto: Franz Fechner, Bonn

Sammeln - Stiften - Fördern. Jüdische Mäzene in der deutschen Gesellschaft" - so lautete der Titel eines Symposiums im Dezember 2006, zu dem der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit Unterstützung des Jüdischen Museums Berlin öffentlich eingeladen hatten.

In den jetzt in Buchform erschienenen Vorträgen wird an die zahlreichen jüdischen Mäzene insbesondere aus der Zeit des Kaiserreichs und der Weimarer Republik erinnert. In der Nazizeit aus dem öffentlichen Gedächtnis getilgt und deshalb auch heute weitgehend in Vergessenheit geraten, engagierten sie sich in fast allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, beim Sport, im Sozialwesen, und vor allem in der Kultur.

Beispielhaft seien hier die Beiträge zu Ludwig Darmstaedters Dokumentensammlung in der Staatsbibliothek zu Berlin, dem Mäzenatentum der Familien Mosse in Berlin und Rothschild in Frankfurt a.M. sowie dem Unternehmer Henri James Simon genannt.

Wer weiß heute noch, dass die Porträtplastik der ägyptischen Königin Nofretete, die zu einem Wahrzeichen Berlins geworden ist, ihm zu verdanken ist? Wer weiß zudem, dass Simons Kunstförderung von dessen sozialem Engagement weit übertroffen wurde? Simon, geschätzter Gesprächspartner von Kaiser Wilhelm II., war Gründer und Finanzier zahlreicher wohltätiger Einrichtungen und einer der bedeutendsten Kunstmäzene seiner Zeit, der mit seinen Stiftungen wie kein anderer fast alle Berliner Museen bereicherte. Als späte Würdigung wird künftig das geplante zentrale Besucherzentrum auf der Museumsinsel Berlin seinen Namen tragen.

Franz Fechner


Sammeln. Stiften. Fördern. Jüdische Mäzene in der deutschen Gesellschaft

Magdeburg 2008
(Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, 6)

ISBN 978-3-9811367-3-9

320 Seiten mit 30 teils farbigen Abbildungen, 24,90 €

Bestellung

Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste Magdeburg
Fax: +49 (0) 391-567 3899
E-Mail: yvonne.sommermeyer@mk.sachsen-anhalt.de

 

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