Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg - Zum Tode von Walter Höllerer

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Walter Höllerer (1922-2003), © Foto: Renate von Mangoldt, Berlin

Im Alter von 80 Jahren ist Walter Höllerer, der Begründer des Literaturarchivs Sulzbach-Rosenberg, am 20. Mai 2003 in seiner Wahlheimat Berlin gestorben.

Mit seinem Tode haben Autoren im In- und Ausland, Literaturwissenschaftler, Leser und viele an der Literatur Interessierte einen Freund und Wegbegleiter verloren, der sich seit den 50er Jahren kreativ und unermüdlich für die Literatur und für ihre Vermittlung einsetzte.

Walter Höllerer, geboren 1922 in Sulzbach-Rosenberg/Oberpfalz, debütierte 1952 mit dem Gedichtband "Der andere Gast" und widmete sich parallel zu seinem eigenen Schreiben seiner wissenschaftlichen Laufbahn, die ihn 1959 an die TU Berlin führte, wo er bis 1988 einen Lehrstuhl für deutsche Philologie innehatte. Das produktive Zusammenspiel von Wissenschaft und Literatur, von Theorie und Praxis, bestimmte auch sein weiteres Engagement: Seit 1954 gab er gemeinsam mit Hans Bender die Zeitschrift "Akzente" heraus und gründete 1961 eine weitere, ebenfalls bis heute erscheinende Zeitschrift "Sprache im technischen Zeitalter". 1963 gelang ihm mit Hilfe der amerikanischen Ford-Stiftung die Gründung eines Literaturhauses in West-Berlin: Das Literarische Colloquium Berlin ist bis heute eine der ersten Adressen der zeitgenössischen Literatur und der Literaturvermittlung in Deutschland. 1977 schließlich war er Initiator und "spiritus rector" des Literaturarchivs in seiner Heimatstadt Sulzbach-Rosenberg.

Mit seiner ansteckenden Neugier und Begeisterungskraft für alles, was sich auf literarischem Gebiet tut, mit seinem Talent zur Freundschaft und mit seiner mühelosen Art, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen hat Walter Höllerer auch dem Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg, das er mit großzügigen Schenkungen ausstattete, einen sicheren Weg in die Zukunft gewiesen..

AsKI KULTURBERICHTE 2/2003

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