Wege ins Jenseits - Ausstellung in Schloß Gottorf

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Gnadenstuhl-Alabasterrelief aus Nottingham (um 1440), © Foto: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloß Gottorf

"Wege ins Jenseits" heißt die erste gemeinsame Ausstellung des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte und des Archäologischen Landesmuseums, die noch bis zum 8. Januar 2006 auf Schloß Gottorf in Schleswig zu sehen ist.

Exponate von der Steinzeit bis zur Gegenwart beleuchten ein zentrales kulturgeschichtliches Thema der Menschheit: den Tod und die Vorstellungen von einer anderen Welt im Jenseits. Für die Ewigkeit angelegte Grabdenkmäler, Reste üppiger Grabgelage oder prunkvolle Leichenzüge dokumentieren den Umgang der Lebenden mit den Verstorbenen.

Neben der Hoffnung auf ein Wiedersehen im Jenseits stand freilich oft auch die Furcht vor einer Wiederkehr der Toten. Beim Blick auf Bestattungsriten, Grabbeigaben, religiöse Kunstwerke und Texte werden wichtige, epochenübergreifende Gemeinsamkeiten bei den Vorstellungen vom Sterben, von einer Reise ins Jenseits und von einer Begegnung mit höheren Wesen deutlich. In der Gegenwart wird die Haltung zum Tod vielfach durch die zahlreichen Berichte über Nahtod-Erlebnisse aus der klinischen Praxis beeinflusst. Die Ausstellung stellt diese Berichte in den Kontext der kulturgeschichtlichen Entwicklung und lädt ein zur Diskussion über ihre Bedeutung – finden wir hier den Ursprung aller menschlichen Jenseitsvorstellungen oder handelt es sich um eine naturwissenschaftlich verbrämte moderne Ersatzreligion?

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 2/2005

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