Schiller-Nationalmuseum Marbach: ‘Sicherheit ist nirgends‘. Eine Ausstellung zum Tagebuch von Arthur Schnitzler

Arthur Schnitzler in seinem Arbeitszimmer 1931, Foto: Nadine Krier, Wien

Arthur Schnitzler hinterließ mit seinem fast 8.000 Manuskriptseiten umfassenden Tagebuch, das er von 1879 bis 1931, also über 52 Jahre führte, ein beispielloses literatur- und kulturgeschichtliches Dokument.

Es zeigt eindrucksvoll, wie eng seine künstlichen Welten und sein alltägliches Leben zusammenhingen, und bietet reiches Anschauungsmaterial zu dem, was er selbst die "Physiologie (auch Pathologie!) des Schaffens" nannte. Erkennbar wird die Kontinuität einer prinzipiellen Skepsis, die sich von Ideologien niemals beirren ließ. In diesem Sinn zitiert der Autor im Tagebuch zustimmend die Losung einer seiner Bühnenfiguren: "Sicherheit ist nirgends".

Die Ausstellung, die im Schiller-Nationalmuseum Marbach vom 16. September bis 9. Dezember 2001 zu sehen ist (zuvor im Österreichischen Kulturzentrum Palais Palffy in Wien und im Literaturhaus Berlin), zeigt und kommentiert anhand repräsentativer Tagebucheinträge Leben und Werk Schnitzlers. Die Exponate stammen zum größten Teil aus dem Nachlass, der in der Universitätsbibliothek Cambridge und im Deutschen Literaturarchiv Marbach aufbewahrt wird.

Arthur Schnitzler, Seite aus dem Tagebuch von 1900, Foto: Schiller-Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv, Marbach a.N.

Zur Ausstellung ist das Marbacher Magazin 93/2001 erschienen:
"Sicherheit ist nirgends". Das Tagebuch von Arthur Schnitzler. Bearbeitet von Ulrich v. Bülow.
160 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen.
Broschiert 18,- DM
ISBN 3-933679-43-5

AsKI KULTURBERICHTE 2/2001

.

xxnoxx_zaehler