Schiller-Nationalmuseum Marbach: Kabinettausstellung: Hermann Hesse - Diesseits des ‘Glasperlenspiels‘

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Blick über die Schillerhöhe: Schillerdenkmal und Schiller-Nationalmuseum, Foto: DLA Marbach

Eine Tafel an Hesses Haustür in Montagnola fordert:

"Wenn einer alt geworden ist und das Seine getan hat, steht es ihm zu, sich in der Stille mit dem Tode zu befreunden.

Nicht bedarf er der Menschen. Er kennt sie, er hat ihrer genug gesehen. Nicht schickt es sich, einen Solchen aufzusuchen, ihn anzureden, ihn mit Schwatzen zu quälen. An der Pforte seiner Behausung ziemt es sich, vorbeizugehen, als wäre sie niemandes Wohnung."

Genutzt hat dem Dichter sein Wunsch nicht viel. Von Schülern mit Inbrunst verschlungen, auf Kalenderblättern allzeit zitiert, von Fans umworben. Hesse war und ist Kult. Im Jahr seines 125. Geburtstags bescheidet sich eine Marbacher Kabinettausstellung mit Hesses zuletzt veröffentlichtem Roman und zeichnet dessen lange Entstehungsgeschichte nach. Diesseits des zwischen 1931 und 1943 entstandenen ,Glasperlenspiels' türmt sich die Masse dessen, was Hesse vom Schreiben abgehalten, zum Schreiben getrieben hat. Papiergewordene Zumutungen einer Welt, der Hesse mit der Arbeit am ,Glasperlenspiel' Strich für Strich, Wort für Wort einen Raum der Imagination entgegenstellt.

Zur Ausstellung (23. Juni bis 27. Oktober 2002) erscheint das Marbacher Magazin 98/2002, bearbeitet von Heike Gfrereis, der neuen Leiterin der Museumsabteilung.

AsKI KULTURBERICHTE 1/2002

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