"Nein! Nein! ... Ich träume nicht. ... Es ist so weit!" - Museumsgebäude der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora der Öffentlichkeit übergeben

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Albert van Hoey, ehemals belgischer Häftling in Mittelbau-Dora, jetzt Vorsitzender des Häftlingsbeirates, würdigte die Eröffnung des neuen Museumsgebäude als „Verwirklichung eines Traums".

 

In seiner Ansprache vor mehr als 200 Überlebenden des Konzentrationslagers sowie Vertretern aus Politik und Gesellschaft brachte er seine Freude darüber zum Ausdruck, dass noch viele ehemalige Häftlinge dieses wichtige Ereignis miterleben können.

© Foto: Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Das Museumsgebäude wurde am 11. April 2005, dem 60. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora der Öffentlichkeit übergeben. An einem historisch nicht besetzten, aber zentralen Standort errichtet, verbindet es das ehemalige Häftlingslager und die Stollenanlagen des Kohnsteins, in dem die Häftlinge Zwangsarbeit für die deutsche Rüstung leisten mussten. Gezielt angelegte Fensteröffnungen ermöglichen Sichtbezüge zwischen dem Lager und der nahe gelegenen Stadt Nordhausen. Ein Modell auf der Terrasse hilft, das weiträumige Gelände, in dem von der ehemaligen Bebauung nur wenig übrig geblieben ist, erkennbar zu machen.

Von der Terrasse aus betritt der Besucher das Foyer mit Besucherinformation und Buchhandlung sowie einem Kinosaal nebenan. Eine neue Dauerausstellung zur Zwangsarbeit und Ausbeutung der KZ-Häftlinge im Lagerkomplex Mittelbau-Dora wird 2006 eröffnet. Im Obergeschoss befinden sich Arbeits- und Seminarräume, das Archiv und eine Bibliothek, die durch eine besonders gelungene, elegante Raumstruktur besticht. Das Museumscafé lädt zum Verweilen und Gespräch ein. Im Kellergeschoss ist das Depot für die museale Sammlung untergebracht.

Der Neubau für das Museum Mittelbau-Dora wurde in der Trägerschaft der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora durch Mittel des Freistaats Thüringen und die Gedenkstättenförderung des Bundes ermöglicht. Der Entwurf ging aus einem internationalen Ideen- und Realisierungswettbewerb (2000/2001) zur Neugestaltung der Gedenkstätte und zum Bau eines Lern- und Dokumentationszentrums hervor. Die Architekten sind: Kleineberg und Pohl, Braunschweig, die Landschaftsarchitekten: WES & Partner, Hamburg und das Lagermodell ist erstellt worden von: Atelier Sehen und Verstehen, München.

Mit der Eröffnung des Museumsgebäudes ist die Neukonzeption der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora noch nicht abgeschlossen: Im Laufe der nächsten Jahre wird kontinuierlich das freiräumliche Konzept realisiert.

 

 

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