Winckelmann-Gesellschaft/
Stendal

Seit 1940 widmet sich die Winckelmann-Gesellschaft dem Leben und Werk Johann Joachim Winckelmanns. Sie vernetzt 500 Mitglieder in mehr als 20 Ländern und eröffnet interdisziplinäre Perspektiven auf Archäologie, Kunstwissenschaft und die Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts.

Das Haus

Johann Joachim Winckelmann (1717–1768), der in Stendal geboren wurde und ab 1755 in Rom wirkte, hat die archäologische Forschung als Wissenschaft grundlegend geprägt, darüber hinaus hat sein Antikebild die Literatur der deutschen Klassik und die europäische Kunst nachhaltig beeinflusst. Er gilt als Begründer der Klassischen Archäologie und neueren Kunstgeschichte sowie als ein wichtiger Vertreter der deutschen Aufklärung und Theoretiker des europäischen Klassizismus.

Die Winckelmann-Gesellschaft organisiert jährlich nationale und internationale Tagungen (2024: Mexiko-City: »In der Nachfolge Winckelmanns — Klassizismus in Mittel- und Lateinamerika zwischen Archäologie und Kunst«) und wissenschaftlich begleitete Exkursionen. Sie ist seit 2000 Träger des Winckelmann-Museums in Stendal und hat das Vorschlagsrecht für die jährliche Winckelmann-Medaille der Stadt Stendal.

Das 1955 eröffnete Winckelmann-Museum konnte im Verlauf der Jahrzehnte der Ausstellungsbereich beträchtlich erweitert werden: Die ständige Ausstellung widmet sich dem Leben und Werk Winckelmanns. Im Familienmuseum »Unter dem Vulkan« kann Klein und Groß die Welt der Antike spielerisch erfahren. Der Ausstellungsbereich »8000 Jahre Kunst — das Mäzenaten-Museum« präsentiert Schenkungen sowie Nachlässe von Mitgliedern der Gesellschaft. Jährlich werden zudem zahlreiche Sonderausstellungen, oft mit internationaler Beteiligung, gezeigt. Der Museumspark bietet viele Attraktionen, u.a. das über 15 Meter hohe Trojanische Pferd. Das Museum ist weitestgehend barrierefrei.

»In Absicht der Verfassung und Regierung von Griechenland ist die Freiheit die vornehmste Ursache des Vorzugs der Kunst.«

(Geschichte der Kunst des Altertums, Dresden 1764, S. 130)
Porträt Johann Joachim Winckelmann, unbekannt nach Angelika Kauffmann, spätes 18. Jahrhundert (Foto: Archiv Winckelmann-Gesellschaft)
Porträt Johann Joachim Winckelmann, unbekannt nach Angelika Kauffmann, spätes 18. Jahrhundert (Foto: Archiv Winckelmann-Gesellschaft)
Johann Joachim Winckelmann, Geschichte der Kunst des Alterthums, Dresden 1764 (Foto: Archiv Winckelmann-Gesellschaft)
Johann Joachim Winckelmann, Geschichte der Kunst des Alterthums, Dresden 1764 (Foto: Archiv Winckelmann-Gesellschaft)

Die Sammlung

Die Sammlungen der Gesellschaft, die im Museum betreut und ausgestellt werden, umfassen Autographen, Erstausgaben und frühe Drucke der Werke Winckelmanns, Bildnisse Winckelmanns und seiner Zeitgenossen, Italienansichten, eine Antikensammlung sowie Künstlernachlässe. Große Teile des Kunstbestandes sind im Internet verfügbar (www.museum-digital.de). In der Bibliothek mit der für die Winckelmann-Forschung relevanten Literatur steht auch der handschriftliche Nachlass Winckelmanns digital zur Verfügung. 

Die Winckelmann-Gesellschaft war Mitherausgeber der 2022 abgeschlossenen historisch-kritischen Winckelmann-Edition. Weitere Publikationsreihen sind u.a.: »Collectanea — Mitteilungen der Winckelmann-Gesellschaft«, »Stendaler Winckelmann-Forschungen«, »Cyriacus. Studien zur Rezeption der Antike«, »Akzidenzen. Flugblätter der Winckelmann-Gesellschaft« sowie Ausstellungskataloge. 

Öffnungszeiten

Winckelmann-Museum
Dienstag bis Sonntag: 10–17 Uhr

Winckelmann-Bibliothek
Dienstag: 10–16 Uhr
Mittwoch: 10–14 Uhr
Donnerstag und Freitag: 10–17 Uhr

Kontakt

Winckelmann-Gesellschaft e.V. mit Winckelmann-Museum
Winckelmannstr. 36-38
39576 Stendal
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