Reichskammer­gerichtsmuseum/
Wetzlar

Von interessierten Persönlichkeiten aus Justiz, Forschung und Kommunalpolitik wurde 1985 in Wetzlar die Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung e. V. gegründet, die sich die Einrichtung eines Museums und einer Forschungsstelle zur Aufgabe gemacht hatte.

Das Haus

1987 wurde das Museum in einem Kameralenpalais des 18. Jahrhunderts eröffnet, dem sogenannten »Avemannschen Haus«. Die Arbeit des Museums wird seit seiner Gründung inhaltlich durch einen wissenschaftlichen Beirat und die Forschungsstelle der Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main unterstützt. 

»Frieden durch Recht«

Gründungsgeschichte des Reichskammergerichts

Im Jahre 1495 gründete Kaiser Maximilian I. im Zuge der Reichsreform und der Proklamation des »Ewigen Landfriedens« das Reichskammergericht (1495-1806) als oberstes Gericht des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Es hatte die Aufgabe, anstelle von Fehde, Gewalt und Lösegelderpressung ein geregeltes Streitverfahren vor Gericht durchzusetzen und damit Konflikte in friedliche Bahnen zu lenken. Nachdem das Reichskammergericht zunächst in Frankfurt am Main, dann in verschiedenen süd- und südwestdeutschen Städten residierte, hatte es seinen Sitz ab 1527 in Speyer und nach dessen Zerstörung von 1689 bis zum Ende des Alten Reichs 1806 in Wetzlar. 

Bildunterschrift anfragen, vorläufig: Modell Kammergerichtsgebäude
Modell für ein Kammergerichtsgebäude, 1757, Linden- und Pappelholz, farbig gefasst, Städtische Museen Wetzlar
Bildunterschrift anfragen, vorläufig: Kaiser Maximilian I.
Kaiser Maximilian I., Bildnis von Albrecht Dürer, 1519, Öl auf Holz, 74 x 62 cm, Kopie nach dem Original im Kunsthistorischen Museum Wien. Reichskammergerichtsmuseum Wetzlar, Dauerleihgabe der BUDERUS AG Wetzlar. Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung e.V. oder Städtische Museen Wetzlar

Sanduhr des Kammergerichts, um 1770, Halterung: Eiche, Montierung: Bronze, vergoldet, Sandgefäße: Glas, Städtische Museen Wetzlar

Das Museum und seine Sammlung

Als rechtshistorisches Spezialmuseum präsentiert das Reichskammergerichtsmuseum primär Exponate aus den Sammlungen der Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung, ergänzt durch Dauerleihgaben aus den Städtischen Sammlungen und von privaten Leihgebern. Die inhaltlichen Schwerpunkte widmen sich dem Aufbau, der Arbeitsweise, Schwierigkeiten und Behinderungen, doch auch Leistungen und Wirkungen des Reichskammergerichts während der gesamten Zeit seiner Tätigkeit, seine Rolle im Zusammenwirken der Reichsorgane und seine Bedeutung für die Entwicklung der Rechtsliteratur und der Sozial- und Mentalitätsgeschichte. Dazu werden originale Bildnisse, Möbel, Plastiken und zeitgenössische Drucke gezeigt.

Öffnungszeiten

1. April bis 31. Oktober
Dienstag bis Sonntag: 11–17 Uhr
Feiertage: 11–17 Uhr

1. November bis 31. März
Dienstag bis Sonntag: 11–16 Uhr
Feiertage: 11–16 Uhr

Kontakt

Reichskammergerichtsmuseum
Hofstatt 19
35578 Wetzlar
Anfahrt