Kleine Nachrichten: Museum für Sepulkralkultur - Neuerwerbung

Hans von Volkmann (1860-1927), Campo Santo von Portofino, Öl auf Leinwand, Erstfassung 1893, Foto: Museum für Sepulkralkultur

Das Museum für Sepulkralkultur kann dank der Kulturstiftung der Länder Berlin eine Friedhofsdarstellung von Hans von Volkmann (1860-1927) erwerben.

Es handelt sich um ein Gemälde aus der frühen Schaffenszeit des Künstlers. Es entstand im April 1893 und zeigt einen Blick auf den Campo Santo von Portofino. Ein Jahr später hat der Maler eine zweite Fassung dieses Sujets geschaffen und dabei eine auffallende Veränderung vorgenommen: Das links im Vordergrund positionierte Grabzeichen mit bekrönender Engelsstatue, deren Rechte zum Himmel weist, wurde nicht übernommen. Diese Zweitfassung, die Bernd Küster in seiner 1998 publizierten Monografie Hans von Volkmanns abgebildet hat, dient dem Maler dann als Vorlage für eine Lithographie. Darin dokumentiert sich, dass Friedhofsbilder im 19. Jahrhundert eine gewisse Popularität besaßen und überdies "ein selbstverständlicher Bestandteil des Wandbildgenres gewesen" (C. Pieske) sind. Die erste Fassung des Campo Santo von Portofino ist von der Forschung bislang nicht berücksichtigt worden. Somit stellt der Erwerb dieses Gemäldes einen wichtigen Zugewinn dar, auch im Hinblick auf eine für das Jahr 2002 projektierte Ausstellung zum Thema "Friedhof in der Bildenden Kunst".

Hans von Volkmann, aus Halle a.d.S., Schüler der Düsseldorfer Akademie und Gustav Schönlebers in Karlsruhe, gehört zu den Hauptvertretern der Karlsruher Landschaftsmalerei in der Nachfolge seines Lehrers und zählte ebenso zur Willingshäuser Malerkolonie. Seine Darstellung des Friedhofs von Portofino ist durch eine ungewöhnliche, von erhöhtem Standort bestimmte Blickachse gekennzeichnet sowie durch eine aus warmen Grün-, Braun- und Ockertönen zusammengesetzte Farbpalette. Hierin liegt der besondere Reiz dieser Friedhofsdarstellung, die mit ihrem Ausblick auf Meer und Himmel eine Ausweitung ins Unendliche und damit Raum zum Assoziieren von Ewigkeit schafft.

AsKI KULTURBERICHTE 1/2001

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