Klassik Stiftung Weimar - Eröffnung Wielandgut Oßmannstedt

Georg Melchior Kraus (1737-1806), Christoph Martin Wieland im Kreis seiner Familie, 1774/75, Öl auf Leinwand, © Foto: Klassik Stiftung Weimar, Goethe-Nationalmuseum

Seit dem 28. Juni 2005 ist das Wieland-Museum in Oßmannstedt für die Besucher geöffnet. Die Dauerausstellung zeigt das Leben des "poetischen Landjunkers" Christoph Martin Wieland in den authentisch rekonstruierten Räumen, die der Dichter mit seiner großen Familie im Gutshaus Oßmannstedt bewohnt hat, einem "symbolischen Ort für die deutsche Spätaufklärung" (Zitat Jan Philipp Reemtsma).

Hier empfing der damals in ganz Europa Berühmte seine Gäste: die Herzogin Anna Amalia, Goethe, Herder und seine Frau, Jean Paul, Heinrich von Kleist und viele andere. Hier verfasste er sein bedeutendes Spätwerk, vor allem den Briefroman "Aristipp und einige seiner Zeitgenossen".

Wieland blieb nur sechs Jahre in Oßmannstedt. Die letzten Jahre seines Aufenthaltes wurden überschattet vom Tod Sophie Brentanos und seiner Frau Dorothea. Beide ließ er an idyllischer Stelle im Park von Oßmannstedt beisetzen. Auch er selbst, der die letzten zehn Jahre seines Lebens in Weimar verbrachte, ließ sich hier 1813 beerdigen. Noch in seinem Spruch für den gemeinsamen Grabstein kommt die Heiterkeit des ländlichen Lebens in Oßmannstedt zum Ausdruck:

"Liebe und Freundschaft umschlang die verwandten Seelen im Leben / Und ihr Sterbliches deckt dieser gemeinsame Stein."

Neben Wielands 'Lebensgang' - einem biographischen und werkgeschichtlichen Abriss im Korridor - wird dem Besucher des Museums in drei historischen Räumen - einem Musik- und Themenzimmer, einem Kamin- und Gästezimmer sowie dem Bibliotheks- und Arbeitszimmer - Wielands weltliterarische Bedeutung in ihrer Aktualität vermittelt. Unter den ausgestellten Exponaten befinden sich Möbel und Interieur aus Wielands Besitz sowie Plastiken, Gemälde. Grafiken und Bücher.

Aus Mitteln des EU-Projektes "Hermes" und mit Hilfe von Mitarbeitern der Bauhaus Universität Weimar wurde - und dies erstmalig in einem deutschen Museum - ein neues Informationssystem entwickelt. Mit einem so genannten Personal Digital Assistent (PDA) kann sich der Besucher durch die Ausstellung führen lassen und Zusatzinformationen vor den einzelnen Objekten abfragen.

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