In memoriam Bernhard Zeller

Bernhard Zeller (1919-2008), Foto: Deutsches Literaturarchiv Marbach

Bernhard Zeller (1919-2008), Foto: Deutsches Literaturarchiv Marbach

Am 12. September 2008 hat in der Alexanderkirche in Marbach a.N. unter Beteiligung zahlreicher Menschen von nah und fern der festliche Trauergottesdienst stattgefunden, in dem es Abschied zu nehmen galt von Prof. Dr. Dr. h.c. Litt. D. h.c. Bernhard Zeller, dem am 19. September 1919 in Dettenhausen bei Tübingen geborenen Gelehrten und Archivar, dem auch der AsKI Entscheidendes zu danken hat.

Schon in den ersten Vorstand wurde der Gründungsvater des Deutschen Literaturarchivs 1967 als stellvertretender Vorsitzender hineingewählt, war Vorsitzender von 1973 bis 1978, hat dann für weitere fünf Jahre wiederum die Stellvertretung wahrgenommen. Marbach wurde schon unter diesem Direktor zum Zentrum der deutschen Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts, öffnete sich Schriftstellern und Literaturwissenschaftlern des Exils. Die Ausstellungen und ihre Begleitpublikationen wurden ein Markenzeichen, besonders, wenn sie den großen Gestalten galten. Wie selbstverständlich verband sich ihm das Schwäbische mit dem Weltliterarischen, Wilhelm Hauff mit Schiller und Wilhelm Waiblinger mit Hermann Hesse. An der historisch-kritischen Edition von Mörikes Werk war er aktiv beteiligt, wie bei so vielen anderen nicht nur als Ideengeber und umsichtiger Berater. Er wurde in Akademien berufen, Ehrungen wurden ihm vielfach zuteil.

Er gehörte zu der Generation von Menschen, die der Welt wieder ein freies Gesicht deutscher Geistigkeit zuwandten. Der Abschied von ihm, zu dem der Tod am 7. September in einem Ludwigsburger Krankenhaus trat, ist unerwartet gekommen. Wir ehren in ihm einen tapferen Magister ludi des literarischen Lebens.

Volkmar Hansen

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 2/2008

.

xxnoxx_zaehler