Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main: Web-Portal mit Unterrichtsmaterialien zum Holocaust

www.holocaust-unterrichtsmaterialien.de

„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.
Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben."
Primo Levi, Auschwitz-Überlebender

Das Pädagogische Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt am Main hat ein Web-Portal zur pädagogischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust entwickelt, das Texte und Fotos zur Verfolgung jüdischer Deutscher und zur Ermordung der europäischen Juden in den Jahren 1933–1945 enthält. Es wurde online gestellt unter der Webadresse:

www.holocaust-unterrichtsmaterialien.de

Das Portal bietet Schülerinnen und Schülern ab Klasse 9 aller Schulformen und jungen Erwachsenen Materialien für eine zeitgemäße Annäherung und Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Anschaulich erzählte Texte und Fotos ermöglichen persönliche Zugänge zu vielfältigen Aspekten. Es werden insbesondere Texte präsentiert, in denen damals jugendliche Personen über Situationen ihres Lebens erzählen, in denen sich die Verfolgung spiegelt. So ergeben sich für Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten, an die eigene vertraute Alltagswelt anzuknüpfen. Auf diese Weise bieten sich Anlässe zur persönlichen Auseinandersetzung und zur Diskussion.

Die Materialien sollen anregen, eigene Fragen entwickeln können, kontrovers zu diskutieren und so eine individuelle Auseinandersetzung zu ermöglichen. Lehrkräfte können Texte und Fotos für den konkreten Arbeitszusammenhang ihrer Lerngruppe auswählen und zusammenstellen. Diese sind insbesondere auch für arbeitsteilige Arbeitsformen und Präsentationen geeignet. Für die Zusammenstellung der Texte waren ihre narrative Qualität mit einer klaren dichten Erzählstruktur und ihre Anschaulichkeit entscheidend, die Schülerinnen und Schülern sollen sich die Situation vorstellen können und sie auch emotional mit der eigenen Lebenswirklichkeit in Beziehung setzen können. Die Fotos und Karikaturen sind entsprechend ausgewählt.

Menschen, oft damals im Alter der SchülerInnen von heute, erzählen – eingebettet in den historischen Kontext – kurze, oft spannende Geschichten zur Lebenssituationen als Verfolgte im Kontext ihrer Familien, in der Schule, im Alltag. So werden jüdische Deutsche sichtbar nicht als anonyme Masse vermeintlich passiver Opfer, sondern als Menschen, die als Individuen denken, fühlen und handeln. Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt: jüdische Verfolgte, aber auch Zuschauer und Täter. Für das Jahr 1933 werden durch Zeitungsberichte aus dem demokratischen Ausland auch ausländische Perspektiven deutlich. Aber es sind auch zeitgenössische Tagebucheinträge und andere Berichte zu finden.

Fritz Bauer Institut & Jüdisches Museum

Pädagogisches Zentrum FFM

Monica Kingreen

60311 Frankfurt am Main

Tel. +49 (0) 69 212 – 74 2 38

E-Mail: Monica.Kingreen@stadt-frankfurt.de

www.pz-ffm.de

 

AsKI KULTUR lebendig 2/2015

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