Abb.: Michael Wolgemut, Tanz der Gerippe, Holzschnitt, um 1500, Foto: Museum für Sepulkralkultur, Kassel
Das Museum
Das Museum für Sepulkralkultur nimmt in der Museumslandschaft Deutschlands eine besondere Stellung ein. Seine zentralen Themen sind Sterben und Tod, Trauern und Gedenken. Der Begriff Sepulkralkultur, der sich vom lateinischen sepulcrum = Grab ableitet, erfährt hier eine thematische Erweiterung. Alle kulturellen Erscheinungen, die sich in Zusammenhang mit den ‚letzten Dingen‘ entwickelt haben, werden berücksichtigt: Bestattungs- und Trauerriten und -bräuche, aber auch künstlerische Sichtweisen auf Leben und Tod.
Das Museum konzentriert sich mit seiner Sammlung geografisch auf den mitteleuropäischen Raum und zeitlich auf die Epoche zwischen dem ausgehendem Mittelalter, der beginnenden Neuzeit und der Gegenwart. Inhaltlich wird historisches Totenbrauchtum in einer Dauerausstellung mit gegenwärtigen Entwicklungen in Beziehung gesetzt und die kulturgeschichtliche Entwicklung im Umgang mit den genannten Themen veranschaulicht. Exponate der sogenannten ‚Hochkultur‘ wie auch der Alltagskultur sind hier bewusst nebeneinander gestellt; historische Exponate kontrastieren mit Werken der zeitgenössischen Kunst.
Die Ausstellungen
Ergänzt wird die Dauerausstellung durch den Bereich „Religionen und ihre Bestattungsriten in Deutschland". Versucht die Dauerausstellung Bestattungs- und Trauerriten insgesamt abzuhandeln, widmen sich zahlreiche Sonderausstellungen einzelnen Realien und Themen wie Vanitas-Stillleben, Haarbildern, Haarschmuck, Perlkränzen, Särgen, Trauerschmuck, Totenmasken und vielem mehr. Auch Produkte aus Kunsthandwerk, Kommunikation und Design, die sich des Themas annehmen, werden in Einzelausstellungen vorgestellt.
Angesichts der existentiellen Thematik kommt der Vermittlung über museumspädagogische Maßnahmen und informative Veranstaltungen eine überproportionale Bedeutung zu. In besonderer Weise stehen Kinder und Jugendliche im Fokus der museumspädagogischen Maßnahmen. Es wurde ein umfangreiches Bildungsprogramm erarbeitet, das kontinuierlich überarbeitet und erweitert wird. Beispielhaft sei der an sieben Standorten in Deutschland verfügbare Museumskoffer „Vergissmeinnicht" genannt, der eine mobile Mitmachausstellung für Vorschul- und Grundschulkinder enthält.
Stiftung Zentralinstitut
Das bereits 1979 gegründete Zentralinstitut für Sepulkralkultur ist der wissenschaftliche Zweig und Herausgeber der Kasseler Studien und der Kasseler Manuskripte zur Sepulkralkultur sowie verantwortlich für die Herausgabe der Zeitschrift für Sepulkralkultur. Dem Zentralinstitut zugeordnet sind die wissenschaftliche Fachbibliothek, das Fotoarchiv und das Musikarchiv.
Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.
Zentralinstitut und Museum sind eine Einrichtung der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e. V. Seit ihrer Gründung 1951 ist sie die führende kulturelle Institution im Bereich der Friedhofs- und Bestattungskultur in Deutschland. Durch über 60jährige Erfahrung und ihre interdisziplinäre Mitgliederstruktur ist die Arbeitsgemeinschaft ein einzigartiges Netzwerk mit herausragenden Kompetenzen.
Impressionen der AsKI-Gemeinschaftsausstellung 2014/15 "Die Verwandlung: Sterben und Trauer 1914-1918" im Museum für Sepulkralkultur in Kassel.
Stiftung Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur – Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.
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Fax: +49 (0)561 - 91 893 10
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