EDITORIAL

Titelbild kultur leben 1/24: Joana Vasconcelos, Valkyrie Miss Dior 2023, Handgefertigte Wollhäkelarbeiten, Textilien, Ornamente, aufblasbare Komponenten, Ventilatoren, Transformator, Stahlseile Foto: © Lionel Balteiro

Angesichts des Terrors, den insbesondere Putins Regierung derzeit ausübt, mag sich mancher fragen, wie wichtig ist denn da Kultur? Doch zu dem, was diktatorische Kriegsverbrecher besonders hassen, gehört die freie Kultur. Kultur im weitesten Sinne dient uns zudem zum Ausdrücken von aktuellen gesellschaftlichen Problemen ebenso wie zum Ausgleich von diesen. Die Mitgliedsinstitute des Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e. V. stehen in besonderer Weise für die kulturelle Vielfalt in Deutschland. In diesem Sinne verstehen wir unseren Auftrag und unsere Arbeit.

Einen schwierigen Stand hat die deutsche Kulturpolitik derzeit in Italien. Uns kommt zugute, dass der AsKI das einzige deutsche Auslandsmuseum unterhält, die Casa di Goethe in Rom. Seit dem letzten Jahr bietet der AsKI seinen Mitgliedern dort auch die Möglichkeit zu kurzen Forschungsaufenthalten. Zwei davon werden in dieser Ausgabe thematisiert. Goethe selbst wird in den Blick genommen durch den Beitrag zum 200. Geburtstag der Großherzogin Sophie.

Die portugiesische Bildhauerin Joana Vasconcelos hat eindrucksvolle und eigenwillige Kunstwerke im öffentlichen Raum geschaffen, die sich als bemerkenswerte Metaphern herausstellen, etwa ein mehrere Meter hoher Stöckelschuh aus Kochtöpfen, eine schmiedeeiserne Teekanne und ein aus verschiedenfarbigen Bojen zusammengesetztes Geschmeide. Die Kunstwerke nehmen immer wieder Bezug auf traditionelle Rollenbilder und tun dies mit witziger Ironie. Schloss Gottorf wird die in Deutschland bisher kaum gezeigte Künstlerin präsentieren.

Die in dieser Ausgabe versammelten Beiträge zeigen wieder eindrücklich die inhaltliche Vielfalt der im AsKI zusammengeschlossenen Einrichtungen – und wecken hoffentlich den Wunsch, unsere bundesweit ansässigen Institute zu besuchen. Zu den wiederkehrenden Rubriken gehören das „Lieblingsobjekt", diesmal aus dem Jüdischen Museum in Franken, die Maecenas-Ehrung, 2023 an Monika Schnetkamp, während Personalia eher selten thematisiert werden. Ich freue mich aber, Ihnen in diesem Heft die neue Geschäftsführerin des AsKI, Dr. Jessica Popp, vorzustellen, die mit ihrem frisch zusammengesetzten Team künftig neue Akzente setzen wird. Der ehemaligen Leiterin der Geschäftsstelle, Dr. Ulrike Horstenkamp sowie dem ausscheidenden Mitarbeiter Franz Fechner – beide seit über 30 Jahren beim AsKI – soll in diesem Heft für ihre langjährige verdienstvolle Mitarbeit besonders gedankt werden.

Prof. Dr. G. Ulrich Großmann, © Foto: Frank Boxler/GNM

 

 

 

 

 

 

 

Prof. Dr. G. Ulrich Großmann
Vorsitzender des Arbeitskreises
selbständiger Kultur-Institute e.V. - AsKI

 

AsKI kultur leben 1/2024

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