Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin: Pabst in Berlin

Louise Brooks in: Tagebuch einer Verlorenen, Deutschland 1929, Regie: G.W. Pabst, © Foto: Filmmuseum Berlin - Stiftung Deutsche Kinemathek

Das Filmmuseum Berlin hat den Nachlass des Filmregisseurs Georg Wilhelm Pabst erworben.

Mit Fritz Lang und Friedrich Wilhelm Murnau, deren Sammlungen sich ebenfalls im Archiv des Filmmuseums Berlin befinden, gehört G. W. Pabst zu den großen Regisseuren des Films der Weimarer Republik.

Er drehte 1923 den einzigen deutschen Film mit Greta Garbo ("Die freudlose Gasse"), inszenierte 1926 den ersten Spielfilm über die Psychoanalyse ("Geheimnisse einer Seele") und schuf mit den Schauspielerinnen Brigitte Helm, Leni Riefenstahl und Louise Brooks die Weiblichkeits-Ikonen der zwanziger Jahre. Der Anti-Kriegsfilm "Westfront 1918" (1930), die Verfilmung der "3-Groschen-Oper" (1931) und das Bergwerks-Drama "Kameradschaft" (1931) gehören zum Kanon der deutschen Filmgeschichte. 1933 emigrierte Pabst nach Frankreich und Amerika, 1940 kehrte er aus familiären Gründen nach Deutschland zurück. In den fünfziger Jahren thematisierte er als einer der wenigen Künstler seiner Zeit mit den Filmen "Der letzte Akt" (1955) und "Es geschah am 20. Juli" (1955) den Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

Gero Gandert, Mitarbeiter der Stiftung Deutsche Kinemathek, konnte die Sammlung für das Filmmuseum Berlin akquirieren, die mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, der Kulturstiftung des Bundes, der DEFA-Stiftung, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und der Freunde und Förderer des Filmmuseums Berlin erworben wurde. Im Frühjahr 2006 wird das Filmmuseum Berlin eine Auswahl aus dem Nachlass ausstellen.

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