AsKI-Veranstaltungsreihe zum Geburtstag der Casa di Goethe 2007

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Casa di Goethe

Im vergangenen Jahr feierte nicht nur die Casa di Goethe mit ihrem 10-jährigen Jubiläum einen runden Geburtstag, sondern auch der Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute, AsKI e.V. - Träger der Casa di Goethe. Gegründet wurde er 1967 als ein Zusammenschluss von privaten, rechtlich selbständigen und gemeinnützigen Stiftungen und Vereinen in Deutschland.

Aus diesem Anlass stellte der AsKI von Mai 2007 bis Januar 2008 in der Casa di Goethe einige seiner bisher noch nicht in Rom präsentierten Mitgliedsinstitute mit Einzelpräsentationen und einem begleitenden Vortrag vor. In der letzten Ausgabe von "KULTUR lebendig" berichteten wir bereits über die Präsentationen des Gerhard-Marcks-Hauses, Bremen, der Stiftung Deutsches Hygiene-Museum, Dresden und des Museums für Kommunikation, Frankfurt am Main.

Rassegna dell‘ AsKI

Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg

Vom 29.10.-25.11.2007 zeigte das Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg in der Casa den römischen Briefwechsel zwischen Walter Höllerer und Ingeborg Bachmann. Patricia Preuß, Leiterin des Literaturarchivs, hielt zur Eröffnung der Präsentation einen Vortrag zu diesem Thema.

"I.B., presso Ricardi, Via di Ripetta 226, ROMA" - so lautete Ingeborg Bachmanns erste Adresse in Rom. Sie teilte sie Walter Höllerer, dem Herausgeber der Zeitschrift "Akzente", im Januar 1954 mit. Kurz darauf, im Februar 1954, erschien die erste Nummer der "Akzente" mit einem Essay von Ingeborg Bachmann über Robert Musil. Noch im gleichen Jahr folgten weitere sieben Briefe und Postkarten, alle "espresso" aus Rom. Gut zwanzig Briefe und Postkarten von Ingeborg Bachmann befinden sich als Teil der "Akzente"-Korrespondenz im Bestand des Literaturarchivs Sulzbach-Rosenberg. Weitere Briefe finden sich im Nachlass Walter Höllerers, der dem Literaturarchiv 2004 übergeben wurde. Es sind Zeugnisse aus der Zeit, als sich die 1926 in Klagenfurt geborene Autorin als freie Schriftstellerin etablierte.

Der Briefwechsel gibt einen Eindruck davon, wie sich zwischen Ingeborg Bachmann und Walter Höllerer eine Freundschaft entwickelt, die ihren ganz eigenen Ton entfaltet. Das Schreiben, der Literaturbetrieb, äußere Lebensumstände und innere Gefühlslagen - alles ist Gegenstand des brieflichen Gesprächs.

Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal / Museum für Sepulkralkultur, Kassel

Das Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur zeigte in der Casa vom 26.11.2007 -14.1.2008 Figurenpaare des Zizenhausener Totentanzes aus dem 19. Jahrhundert und einen Graphikzyklus zum Thema Totentanz: 6 Holzschnitte "Der Sieg des Lebens" (Auch ein Totentanz) von Robert Budzinski (1874-1958) aus dem Jahr 1948. Zur Eröffnung hielt Reiner Sörries, Direktor des Museums für Sepulkralkultur, einen Vortrag mit dem Thema "Das Leben, die Liebe und der Tod. Zwischen Evolution und Identitätssuche".

Das Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur, 1992 eröffnet, ist die einzige Kultureinrichtung in Deutschland, die sich ausschließlich mit den Themenkomplexen Sterben, Tod, Trauer und Erinnerung befasst. Die Sammlung ist kulturhistorisch ausgerichtet, aber die Einrichtung befasst sich auch mit den sich wandelnden Einstellungen der Gesellschaft und der Individuen zu Sterben und Sterblichkeit. Diese drücken sich u. a. in bildlichen Darstellungen der Begegnung mit dem Tod aus. Ein seit dem Mittelalter bekanntes Sujet ist der Totentanz, und aus ihm heraus entstand auch das Thema Tod und Mädchen. Diese Motive bilden den Ausgangspunkt und Hintergrund zu Überlegungen, wie der Mensch die uralten und ewig aktuellen Fragen nach dem Zusammenhang von Leben und Tod beantwortet.

Anton Sohn (1769-1841) schuf die farbig gefassten 42 Figurenpaare des "Zizenhausener Totentanzes" nach der von Matthäus Merian 1621 gezeichneten Kopie des Totentanzes im Predigerkloster von Basel. Der zu seiner Zeit schon weltberühmte Baseler Totentanz wurde mit dem Abriss der Friedhofsmauer 1808 zerstört, lebte aber in vielen Kopien und eben in den Totentanzfigürchen weiter. Sie zeigen die Begegnung zwischen dem Tod und Menschen aus allen Ständen: vom Papst bis zum Bettler. Der Zizenhausener Totentanz war ein wahrer Verkaufsschlager und wurde sogar für den Export hergestellt, wie die englischsprachigen Dialoge der Figurenpaare auf dem Kasseler Exemplar belegen.

Zizenhausener Totentanz, Tod und Edelfrau, Terrakotta, Anton Sohn (1769-1841), Foto: Museum für Sepulkralkultur, Kassel

 

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 1/2008

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