Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf : Der Archäologische Grenzkomplex Haithabu und Danewerk ist UNESCO-Welterbe

Haithabu, Foto: CC BY ND, Archaeologisches Landesamt Schleswig-Holstein

Das Welterbekomitee der Vereinten Nationen hat am 30. Juni 2018 das Grenzbauwerk Danewerk und den bedeutenden wikingerzeitlichen Seehandelsplatz Haithabu in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Haithabu und Danewerk liegen an einer historischen Engstelle zwischen dem Ostseearm Schlei und den Niederungen der Nordsee bei Schleswig im Norden Schleswig-Holsteins.

Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert lagen die Stätten im Zentrum der Handelsnetze zwischen Nord- und Westeuropa und bildeten den Knotenpunkt zwischen Skandinavien und dem kontinentalen Europa. Während der gesamten Wikingerzeit war Haithabu eine der größten und wichtigsten Handelsstädte. Im 10. Jahrhundert wurde Haithabu in das Verteidigungssystem des Danewerks eingebettet, welches das Grenzland und die schmale Landbrücke zwischen Nord- und Ostsee kontrollierte.

Die Vielfalt und die Qualität der archäologischen Zeugnisse sowie das reiche und äußerst gut erhaltene archäologische Material zeigen die einzigartige Bedeutung dieses Denkmalensembles. Beide Denkmale sind herausragendes Zeugnisse für den Austausch und Handel zwischen Menschen verschiedener kultureller Traditionen in Europa zu dieser Zeit. Sie wurden zu wichtigen wissenschaftlichen Quellen, um eine Vielzahl wirtschaftlicher, sozialer und historischer Entwicklungen im wikingerzeitlichen Nordeuropa verstehen zu können.

2004 hatte der Schleswig-Holsteinische Landtag auf Initiative von Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim, Leitender Direktor der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, den Bewerbungs- und Antragsmarathon in Angriff genommen. 2015 waren Haithabu und das Danewerk erstmals gemeinsam mit Stätten der Wikingerzeit aus Island, Dänemark, Lettland und Norwegen für das Welterbe nominiert. Das Komitee empfahl damals eine Überarbeitung.

„Ich freue mich sehr, dass das Welterbekomitee mit seinem heutigen Beschluss den Weltrang von Haithabu und dem Danewerk anerkannt hat. 14 Jahre Arbeit an dieser herausragenden Nominierung sind damit erfolgreich zu Ende gegangen. Jetzt gilt es, Haithabu und das Danewerk als Erbe der Menschheit zu erhalten und Menschen auf der ganzen Welt die Geschichte dieses herausragenden Ortes zu erzählen", erklärte Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission.


Der Archäologische Grenzkomplex ist die 43. UNESCO-Welterbestätte in Deutschland.
https://haithabu.de

 


AsKI KULTUR lebendig 2/2018

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