Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg : Schlachter des guten Gewissens. Der Zeichner Paul Holz

  Paul Holz, Seltsame Menschen, um 1925  Feder, Tusche, Tinte auf Pergamentpapier, Foto:  Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland, Foto: Lukas und Zink, Fotografen

Der Name Paul Holz (Riesenbrück bei Pasewalk 1883 – Schleswig 1938) wird von Kennern in einem Atemzug mit Paul Klee, Käthe Kollwitz, Alfred Kubin oder auch George Grosz genannt. In virtuosen Federzeichnungen hielt der Künstler bevorzugt Bauern- und Zirkusszenen fest, die seinen ungeschönten und zugleich sensiblen Blick auf das menschliche Leben widerspiegeln.

Anlässlich seines 80. Todestages zeigt das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg in Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin, bis zum 19. Januar 2019 eine umfassende Ausstellung mit Werken aus den Sammlungen beider Häuser.

Die Ausstellung präsentiert den Zeichner Paul Holz, seine künstlerischen und literarischen Inspirationsquellen sowie Kontakte zu Künstlerkollegen und führt erstmals zwei große Museumsbestände zusammen: den kompletten Bestand des Kunstforums Ostdeutsche Galerie Regensburg sowie die Highlights aus der Kunstsammlung der Akademie der Künste, Berlin – insgesamt etwa 100 Werke, die einen hochkarätigen Einblick in sein faszinierendes Schaffen bieten.

Obwohl Paul Holz als Künstler Autodidakt war, genossen seine meisterhaften Tuschezeichnungen höchste Anerkennung. Von Oskar Moll als Zeichenlehrer an die Kunstakademie Breslau berufen, avancierte er dort mit seinen unkonventionellen Lehrmethoden zum tonangebenden Kunstpädagogen in Schlesien. Aufgrund seiner unbeirrt freien und unangepassten Kunst verlor er jedoch 1933 seine Anstellung in Breslau. Bis zu seinem Tod 1938 entstanden mehrere tausend Zeichnungen. Mit seinen Arbeiten vertrat Holz innerhalb der Moderne eine konsequent eigenwillige und überaus qualitätvolle Position. Die Ausstellung macht dies sichtbar in sprechenden Gegenüberstellungen mit den Arbeiten von Max Beckmann, Hans Fronius, George Grosz, Erich Heckel, Josef Hegenbarth, Richard Janthur, Käthe Kollwitz, Alfred Kubin, Ludwig Meidner, Otto Mueller, Wilhelm Ohm sowie Heinrich Tischler aus den Beständen des Regensburger Hauses.


Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg
Schlachter des guten Gewissens Der Zeichner Paul Holz
bis 13. Januar 2019
www.kunstforum.net
Zur Ausstellung erscheint im Hirmer Verlag ein Katalog mit Beiträgen von Johanna Brade, Nina Schleif und Rosa von der Schulenburg.
176 Seiten, 164 Farbabb., Preis 35 €
ISBN: 978-3-943616-53-8

AsKI KULTUR lebendig 2/2018

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