EDITORIAL

Titelbild kultur leben 1/20: rosalie, KLINGER | Begehbare Landschaften der Melancholie, 2013, kinetisch-interaktive Licht-Klang-Skulptur, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Wolf-Dieter Gericke

Im Corona-Jahr, das uns nicht nur Mund-Nasenbedeckungen sondern auch, schlimmer, massive Publikumsausgrenzung aufzwingt, zeigt unsere AsKI-Zeitschrift willentlich ihr neues Gesicht: mit weniger Hochglanz, das Format größer, im Layout variabler und farbiger. Letzteres auch bei den Inhalten.

Herausragende Ausstellungen, wie „rosalie und wagner" im Bayreuther Wagner Museum, bleiben weiter auf der Agenda. Verstärkt aber treten Schwerpunkte hinzu, die Wissenswertes „hinter den Kulissen", wie eine der neuen Rubriken heißt, in den Blick nehmen. So berichtet dieses Heft vom laufenden Umbau des Buddenbrookhauses in Lübeck und vom veränderten Leben der Casa di Goethe in Rom, aber auch über eine (selbst)kritische Bestandsaufnahme, wie die Erinnerungskultur mit den sowjetischen Speziallagern der Nachkriegszeit umging. Für den aktuellen Förderschwerpunkt des AsKI, unsere Demokratie durch kulturelle Arbeit zu stärken, steht das Jugend-Projekt der Akademie der Künste über historische und aktuelle Reise- und Exilerfahrungen: „On my way".

Ein anderer Stützpfeiler der 37 im AsKI vereinten Institute ist das bürgerschaftliche Engagement. Hier berichten wir über das Wirken der diesjährigen Maecenas-Preisträgerin Sabine Schubert in der sächsischen Kleinstadt Pulsnitz. Und wir erinnern unter dem Schlagwort „Kulturelles Engagement" an Herta Gumprecht, die u. a. unsere Casa di Goethe nachhaltig unterstützt hat. Die schon im letzten Heft initiierte Rubrik „Mein Lieblingsobjekt" führt das Reichskammergerichtsmuseum Wetzlar mit einem besonderen Architekturmodell aus dem Jahr 1757 fort.

Mit dem Gesicht hat sich auch der Titel der Zeitschrift verändert, der seine letzten drei Buchstaben abgeben musste. Damit Kultur lebendig ist und bleibt, muss sie gelebt werden. Kultur zu leben, bei den derzeitigen Einschränkungen eine Herausforderung, bleibt wichtiger denn je. Einblicke in das weiterhin vielfältige Kultur-Leben zu vermitteln, setzt sich die Zeitschrift des AsKI unverdrossen zum Ziel.

Foto: privat

 

 

 

 

 

 

Dr. Wolfgang Trautwein
Vorsitzender des Arbeitskreises
selbständiger Kultur-Institute e.V. - AsKI

AsKI kultur leben 1/2020

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