100 jahre bauhaus - Bauhaus-Jubiläum: Feierlicher Auftakt in Berlin

Das Eröffnungsfestival „100 jahre bauhaus" vom 16. bis 24. Januar in der Akademie der Künste bildet den Auftakt der bundesweiten Feierlichkeiten zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses: Konzerte, Installationen, Puppen- und Sprechtheater, Tanz und Film, Workshops und Lecture Demonstrations, Spiele und Feste erwarten die Besucherinnen und Besucher. Die verschiedenen Formate sollen Bauhaus-Kenner und Neuentdecker gleichermaßen ansprechen und die herausragenden historischen Zeugnisse des Bauhauses sowie die Spuren und Impulse dieser Kunstform für die Gegenwart und Zukunft neu entdecken lassen.

Das Festivalprogramm steht unter der künstlerischen Leitung von Bettina Wagner-Bergelt, die zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt nach Berlin eingeladen hat, um den Geist des Bauhaus in der Tradition von Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, László Moholy-Nagy, Paul Klee und vielen anderen wiederzubeleben.

‘Das Triadische Ballett‘ von Oskar Schlemmer in der Rekonstruktion von Gerhard Bohner,  wiederbelebt durch das Bayerische Staatsballett II, Foto: Wilfried Hösl

„Die Spuren zu zeigen, die grundlegende Fragestellungen nach Interdisziplinarität, nach der Funktion des Performers, der Wirkungsweise von Text und Sprache, Raum, Licht, Musik und anderen bühnenrelevanten Elementen und deren Beziehung zueinander in der Arbeit heutiger Künstler*innen hinterlassen – mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen – ist mein Interesse", sagt Wagner-Bergelt über ihr Programm. „Die Radikalität des Denkens und Experimentierens an der Bauhausbühne, die ästhetische Relevanz und das utopische Potenzial messen sich vor allem daran, wo genau in den vergangenen 100 Jahren bis heute und in die Zukunft hinein die Ideen und Fragestellungen des Bauhaus und speziell der Bauhausbühne in der künstlerischen Praxis lebendig geblieben sind. Wo wurden diese bewusst oder unbewusst weitergedacht und vertieft, in ihrem Fokus modifiziert und verschoben? Es geht noch immer um existentielle Fragen nach der Wirkungsweise von Kunst und Design, die Oskar Schlemmer und seine Mitstreiter damals mit größtmöglicher Freiheit und einem weiten Blick über den eigenen Horizont formulierten."

Das Bauhaus existierte in einem historischen Zeitraum, der zerrissen war zwischen Extremen: zwischen Reaktion und Avantgarde, zwischen den Anfängen des Totalitarismus und dem enthusiastischen Aufbruch in eine international gedachte Moderne in einer offenen Weltgemeinschaft. Das Bauhaus und die Bauhausbühne waren der Ort, wo das Abenteuer, am Puls der Zeit zu denken, zu experimentieren – und auch in einzelnen Unternehmungen zu scheitern – gelebt wurde.

Das Programm schlägt einen Bogen von der heutigen Avantgarde, von hochtechnisierten, digitalen und virtuellen ästhetischen Arbeiten z.B. zum Thema des Totalen Theaters zu historischen Projekten wie dem Triadischen Ballett oder Kandinskys Theaterexperimenten. In allen sind Kunst und Technik, Licht, Farbe, Klang und Bewegung eine neue Einheit eingegangen. Die Virtual Reality Installation „Das Totale Tanz Theater", eine Zusammenarbeit der Interactive Media Foundation mit dem weltweit gefragten Choreographen Richard Siegal und Artificial Rome, wird beispielsweise das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine tänzerisch erkunden und den Besucher dafür immersiv in die virtuelle Bühnenwelt eintauchen lassen. Installationen zeitgenössischer Künstler zeigen in der Nachfolge der Forschungen László Moholy-Nagys Licht und Schatten als magische Elemente des Theaters, des Films und der Fotografie. Am Eröffnungsabend wird sich der Jazzpianist Michael Wollny, einer der großen Improvisationskünstler an seinem Instrument, mit seinen Kollegen den musikalischen Experimenten des Bauhauses neu zuwenden.

Auch ein großes Fest für das 21. Jahrhundert in der Tradition der legendären Bauhausfeste darf im Programm nicht fehlen: Tanz, Show, Rap, Hip-Hop, Verkleidung und Rollenwechsel werden die Akademie der Künste bis in die Nacht hinein füllen und zu einer vibrierenden Clubnacht einladen.

Yvonne von Duehren
vdpr – PR-Beratung und Kulturkommunikation, Berlin


100 Jahre Bauhaus
Für „100 jahre bauhaus" haben sich die drei sammlungsführenden Bauhaus-Institutionen – das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin, die Stiftung Bauhaus Dessau und die Klassik Stiftung Weimar –, der Bund, vertreten durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kulturstiftung des Bundes, sowie elf Bundesländer zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen – dem Bauhaus Verbund 2019. Das Festival steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.
Das detaillierte Programm: www.bauhaus100.de

 

Plakat Eröffnungsfestival 100 jahre bauhaus, Gestaltung: anschlaege.de

AsKI KULTUR lebendig 2/2018

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