Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V, Kassel: Verleihung des "LEBENSZEICHEN 2005" an die Initiative REGENBOGEN "Glücklose Schwangerschaft" e.V.

Zum zweiten Mal verleiht die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. (AFD) die Auszeichnung LEBENSZEICHEN.

Der erstmals im Jahr 2004 an den Erfurter Domkapitular Dr. Reinhard Hauke für die von ihm initiierten Totengedenkfeiern im Erfurter Dom vergebene Preis honoriert Personen oder Institutionen, die sich in besonderer Weise um die Sepulkralkultur verdient gemacht haben, und würdigt insbesondere geistige Haltungen und ethische Maßstäbe, die am Menschen in seiner Trauer orientiert sind.

Aus den über 100 eingegangenen Bewerbungen und Vorschlägen für das LEBENSZEICHEN 2005 fiel die Entscheidung des Vorstands auf die Initiative REGENBOGEN "Glücklose Schwangerschaft" e.V.

Der 1983 gegründete Kontaktkreis für Eltern, die ein Kind vor, während oder kurz nach der Geburt verloren haben, hat durch seine Arbeit maßgeblich dazu beigetragen, das tabuisierte Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Mit mittlerweile bundesweit 70 Regionalgruppen steht die Initiative gleichermaßen Betroffenen bei und engagiert sich für die Rechte der Trauernden auf einen Namen des Kindes, eine würdige Abschiednahme und Gedenkstätte. Mit Petitionen an den Bundestag hat die Initiative 1994 erreicht, dass fehlgeborene Babys bereits ab einem Gewicht von 500 Gramm als Totgeburten gelten. Sie arbeitet daran, dass Kliniken Eltern auf Bestattungsmöglichkeiten auch für fehlgeborene Babys unter 500 Gramm hinweisen, die mancherorts noch immer mit dem Krankenhausmüll verbrannt werden. Die von der Initiative 1998 durchgeführte bundesweite "Klinikaktion" gab den Anlass, dass diese sich seither schwerpunktmäßig auch für die Einrichtung von Gräberfeldern und Gedenkstätten für nichtbestattungspflichtige Kinder einsetzt.

Die AFD würdigt daher die Initiative REGENBOGEN "Glücklose Schwangerschaft" e.V., die nicht nur in vielen Bundesländern neue gesetzliche Grundlagen für den pietätvollen Umgang mit frühverstorbenen Kindern erreicht, sondern auch insgesamt zur Sensibilisierung der Gesellschaft im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer beigetragen hat. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Weltgedenktages für verstorbene Kinder am 11. Dezember 2005 in der Neustädter Kirche in Celle statt. Die Auszeichnung wurde überreicht von Oberkirchenrat Wichard von Heyden, dem Vizepräsidenten des Nordelbischen Kirchenamtes und Vorstandsmitglied der AFD, an Cornelia Knoop, stellvertretend für die Initiative REGENBOGEN "Glücklose Schwangerschaft" e.V.

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 1/2006

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