Appell der Direktoren der "Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen"

Auf Initiative des Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien wurde im letzten Jahr das so genannte Blaubuch erarbeitet, das die national bedeutenden Kultureinrichtungen in den neuen Ländern zusammenfasst.

Die 23 im Blaubuch verzeichneten Institutionen haben sich Anfang März in Halle zur "Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen" zusammengeschlossen mit dem Ziel, die gesamtstaatliche Bedeutung ihrer Sammlungen und Häuser nachhaltig im Bewusstsein der verantwortlichen Politiker und der Öffentlichkeit zu verankern.

Trotz erheblicher Investitionen in den vergangenen zehn Jahren seien viele herausragende Kulturstätten in den neuen Ländern "in einer sehr schwierigen Lage", hieß es in einem in Berlin Anfang März veröffentlichten Brief der Konferenz an den Kulturstaatsminister der Bundesregierung, Julian Nida-Rümelin, an die entsprechenden Länderminister sowie an die Kulturausschüsse des Bundes und der Länder. Es bestehe vor allem nach wie vor großer Nachholbedarf an baulicher Sanierung und Überarbeitung der Sammlungspräsentationen. Teilweise sei mittlerweile sogar ein ruinöser Zustand der Häuser festzustellen.

Die Konferenz fordert ein "mittel- bis langfristiges" Förderprogramm von Bund und Ländern für die Kultureinrichtungen von nationaler Bedeutung in Ostdeutschland und eine "spürbare" Anhebung der vorgesehenen Mittel. Die Förderung dieser kulturellen Einrichtungen als gesamtstaatliche Aufgabe ergibt sich - so die Sprecher der Konferenz, Martin Roth (Staatliche Kunstsammlungen Dresden) und Hellmut Seemann (Stiftung Weimarer Klassik) - aus dem Grundgesetz und dem Einigungsvertrag.

 

AsKI KULTURBERICHTE 1/2002

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