25.000 Zeichnungen der Klassik Stiftung Weimar ziehen ins Tiefmagazin

Mit rund 25.000 Handzeichnungen verlagert die Klassik Stiftung Weimar seit Oktober die wertvollsten Stücke ihrer grafischen Sammlung vom Schlossmuseum ins Tiefmagazin der Herzogin Anna Amalia Bibliothek.

Die kostbaren Blätter, darunter Werke von Leonardo da Vinci, Raffael, Dürer, Cranach, Rubens, Rembrandt und Rodin, werden, bis zur Errichtung eines neuen grafischen Kabinetts im Residenzschloss, in einem Interimsquartier sicher unterkommen. Die Benutzung ist auch nach dem Umzug in das provisorische Magazin möglich. Die 120.000 Druckgrafiken der Sammlung sowie ca. 10.000 weitere Zeichnungen ziehen, ebenfalls seit Oktober, innerhalb des Schlosses in feuerfeste, verschlossene Grafikschränke um. Sie können aus Kapazitätsgründen nicht im Tiefmagazin der Bibliothek untergebracht werden, da hier bis zur Wiedereröffnung des historischen Bibliotheksgebäudes im Oktober 2007 auch die Bestände des brandgeschädigten Stammgebäudes der Herzogin Anna Amalia Bibliothek lagern.

Für die dringend erforderliche bessere Unterbringung der grafischen Sammlung hatte die damalige Kulturstaatsministerin Christina Weiss kurzfristig bis zu 150.000 Euro bereitgestellt. Ohne diese Mittel, so Stiftungspräsident Hellmut Seemann, wäre ein Umzug nicht möglich gewesen. Allein für die Anschaffung der erforderlichen Grafikschränke werden ca. 120.000 Euro gebraucht. Die rasche Hilfe des Bundes erlaubt es der Stiftung, eine Sammlung, die zu den bedeutendsten in Deutschland gehört, endlich sicherer unterzubringen. Die derzeit zur Verfügung stehenden Depots im Schloss sind nicht nur zu klein und ungenügend ausgestattet, sondern in einem eventuellen Unglücksfall auch schwer zu evakuieren. Im Gutachten der Strukturkommission zur Zukunft der Klassik Stiftung Weimar war ein Umzug und die adäquate Unterbringung der bedeutenden Grafiksammlung deshalb als sofort zu realisierende Maßnahme gefordert worden.

Für die ebenfalls als dringlich eingestufte Restaurierung von Goethes Handzeichnungen werden ursprünglich für Baumaßnahmen im Schlosspark Belvedere bewilligte Sondermittel des Bundes umgewidmet. Von den ca. 2.600 überlieferten Zeichnungen des Dichters befinden sich heute ca. 2.000 im Goethe-Nationalmuseum in Weimar. Etwa ein Drittel davon wurde in den letzten Jahren mit Unterstützung des Freundeskreises des Goethe-Nationalmuseums restauriert. Die Blätter waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Passepartouts montiert worden, deren ligninhaltiges Material auf lange Sicht die kostbaren Originale schädigt. Für mehr als 1.000 Zeichnungen steht eine neue Passepartourierung auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier noch aus. Mit den zusätzlichen Mitteln können diese Arbeiten bis Ende 2006 abgeschlossen werden. .

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 3/2005

.

xxnoxx_zaehler