100 Schüler – 10 Mitglieder: ein Projekt der Akademie der Künste

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Akademie der Künste, Pariser Platz © Foto: Manfred Mayer

Das Projekt „100 Schüler – 10 Mitglieder“, das 2008 gestartet wurde, möchte eine intensive Annäherung junger Menschen an den Schaffensprozess und die Motivation von Künstlern erreichen und bringt Schülergruppen oder Vorschulkinder mit Akademiemitgliedern zusammen, bundesweit und auch europäisch.

Im persönlichen Austausch mit einem renommierten Künstler, in dessen unmittelbarem Arbeitsumfeld, in konzentrierten Gruppen, in nachhaltiger Vertiefung durch Vor- und Nachbereitung in den Klassen und Kitas erfahren die Kinder und Jugendlichen, woran der Künstler momentan arbeitet, warum er als Künstler tätig ist und was ihn zur Zeit bewegt. Beteiligt sind Mitglieder der Akademie der Künste aus allen Kunstsektionen, konzipiert und realisiert wird es durch den Bereich Junge Akademie.

 

Ingo Schulze und Berliner Vorschulkinder, Akademie der Künste Berlin, Foto: Akademie der Künste /Miriam PapastefanouBisher fanden 29 Begegnungen mit 25 Mitgliedern aller Kunstsektionen in 16 deutschen und europäischen Städten und Dörfern – von Alt-Langsow im Oderbruch (Werner Stötzer) bis nach Prag (Ivan Kafka) und Paris (Vinko Globokar) – statt. Die Arbeitsbegegnungen in Atelier, Künstlerwohnung, Theater, Filmstudio, Kino, auf der Probebühne, auf Baustellen oder im Architekturbüro und in Landschaftsgärten ermöglichen einer monatlich wachsenden Anzahl von Kindern und Jugendlichen im Alter von vier bis neunzehn Jahren aus Kindergärten und aus allen Schularten Arbeiten im Entstehen wahrzunehmen, Kommentare zu hören und Fragen zu stellen. Im Gegenzug erhalten sie eine Beobachtungs-, Konstruktions-, Entwurfs-, Interview-Aufgabe oder Fragestellung; die Ergebnisse werden auf der Schüberwebsite der Akademie der Künste www.adk.de/schuelerprojekte präsentiert. In Abständen ist dieses intensive Zusammentreffen mit Großveranstaltungen wie Filmvorführungen (Hans Helmut Prinzler, Peter Lilienthal), Lesungen (Ingo Schulze) oder Theateraufführungen (Peter Konwitschny) verbunden.

… und das sagen die Schüler …

  • Die Begegnung mit Adam Zagajewski (polnischer Lyriker, Essayist) hat mir bewusst gemacht, dass ein Gedicht immer ein Ereignis ist, das mit einer Idee, einem Impuls verbunden ist. Ohne Enthusiasmus, ohne das Gefühl, dass man etwas zu sagen hat, lässt sich nicht dichten.
  • Es hat mir gut gefallen, an den Arbeitsplatz von Ivan Kafka (tschechischer Bildender Künstler) zu kommen; an den Ort, wo er tatsächlich kreativ schafft. So konnte ich die Entstehungsgeschichte von einigen Werken mitbekommen. Wenn ich nur das fertige Werk sehe, ist das nicht mit so vielen Emotionen verbunden wie jetzt.
  • Ich fand es interessant, dass Matthias Sauerbruch (Architekt Büro Sauerbruch&Hutton) erst einmal die Geschichte der Gegend erkundet, um etwas zu schaffen, was in die Umgebung hineinpasst.
  • Ich fand es toll, dass wir mit Peter Lilienthal (Regisseur) nicht nur das Thema Filme bearbeitet haben, sondern auch wie man die Welt besser machen könnte.

Zahlreiche Akademie-Mitglieder haben bei diesem Projekt schon mitgewirkt:

Michael Verhoeven (Filmregisseur), Arila Siegert (Choreographin), Peter Konwitschny (Opernregisseur), Andreas Dresen (Filmregisseur), Thomas Heise (Dokumentarfilmer), Jörg Schlaich (Bauingenieur), Susanne Linke (Tänzerin, Choreographin), Hanns Schimansky (Zeichner), Ingo Schulze (Autor und Direktor der Sektion Literatur), Werner Stötzer (Bildhauer), Barbara Klemm (Fotografin), Heiner Goebbels (Komponist, Regisseur), Friederike Mayröcker (Lyrikerin), Karla Kowalski (Architektin), Hans Helmut Prinzler (Filmwissenschaftler), Ulrike Ottinger (Filmregisseurin, Fotografin), Thomas Florschuetz (Fotograf, Bildender Künstler), Peter Lilienthal (Filmregisseur) im ARRI Kino München, Eberhard Blum (Musiker), Matthias Flügge (Kurator, Kunstwissenschaftler), Vinko Globokar (Komponist), Matthias Sauerbruch (Architekt), Ivan Kafka (Bildender Künstler), Adam Zagajewski (Lyriker, Essayist, Schriftsteller), Donata Valentien (Landschaftsarchitektin und Direktorin der Sektion Baukunst der Akademie).

 Hanns Schimansky und Schüler der Königin-Luise-Stiftung Berlin, Atelier Berlin-Weissensee, Foto: Akademie der Künste / Miriam Papastefanou

„100 Schüler – 10 Mitglieder“ wird gefördert durch die Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste und unterstützt von „Kinder zum Olymp“, einer Jugendinitiative der Kulturstiftung der Länder.

Renate Schubert

AsKI KULTUR lebendig 2/2010

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