Neuerwerbungen - Klassik Stiftung Weimar: Goethe- und Schiller-Archiv erweitert Sammlungsschwerpunkt zu Franz Liszt

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Johann Peter Lyser, Wie sich Franz Liszt in Wien zum Festessen hergeben muß, (Das Speiserezept unter der Bildunterschrift lautet: Gespikter Lisztbraten mit Citronen und Sauce von verschiendenen Diplomen, Orden und sehr gangbaren Goldmünzen. Ah! Che piatto saporito …), 1840 (?),  © Klassik Stiftung Weimar

In Erwartung und Vorbereitung auf das Liszt-Jahr 2011 konnte die Klassik Stiftung Weimar mehrere Briefe und künstlerische Darstellungen zum Sammlungsschwerpunkt Liszt erwerben.

Dazu gehören 22 Briefe der Lebensgefährtin Franz Liszts, Carolyne von Sayn-Wittgenstein, und 11 Briefe ihrer Tochter Marie (verh. Fürstin Hohenlohe-Schillingsfürst) an den Maler Wilhelm von Kaulbach und dessen Frau in München. Die Mehrzahl der Briefe stammt aus den Jahren 1856 bis 1859, der gemeinsam mit Liszt verbrachten Lebenszeit in Weimar. Sie zeugen von der Bewunderung der Briefschreiberinnen für das malerische Werk Kaulbachs, schildern aber vor allem auch das künstlerische Leben in Weimar, die Arbeit Liszts an seinen Kompositionen, seine Konzerte und Aufführungen.

Zu den Neuerwerbungen zählt auch das aus der Liszt-Ikonographie bekannte Aquarell „Wie sich Franz Liszt in Wien zum Festessen hergeben muß" des mit Heinrich Heine befreundeten Johann Peter Lyser. Bei einem weiteren Ankauf handelt es sich um ein fünfseitiges eigenhändiges Manuskript des elsässischen Publizisten und Schriftstellers Alexandre Weill. Unter dem Titel „Liszt" bietet der Text eine amüsant scharfzüngige Beschreibung der spektakulären Konzerte des Klaviervirtuosen, entstanden wahrscheinlich 1840 in Paris.

Neben dem Manuskript konnten zwei weitere römische Briefe der Fürstin Sayn-Wittgenstein an den mit Liszt befreundeten Kardinal Ludwig Haynald vom 12. und 18. Januar 1886 in den Liszt-Bestand des Goethe- und Schiller-Archivs aufgenommen werden. Den Ankauf dieser Briefe finanzierte die Deutsche Liszt-Gesellschaft (Sitz Weimar).

Die Museen der Klassik Stiftung haben ein nach der Vorlage des Bildhauers Ludwig von Schwanthaler in Siegellack ausgeformtes Reliefporträt Franz Liszts aus Privatbesitz erwerben können. Die miniaturhafte Darstellung war einst aus dem Nachlass von Liszt in den Besitz des Weimarer Hofjuweliers Theodor Müller gelangt, wie einer alten Beschriftung zu entnehmen ist.

AsKI KULTUR lebendig 2/2010

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