Kulturstiftung Hansestadt Lübeck: Lübecker Museen seit 1. Januar 2006 unter einem Dach

Die Kulturstiftung Hansestadt Lübeck, Trägerin des Buddenbrookhauses und des Günter Grass-Hauses, hat seit dem 1. Januar 2006 die Geschäftsführung sämtlicher städtischer Museen übernommen.

Damit ist der Direktor der Kulturstiftung, Dr. Hans Wißkirchen, gesamtverantwortlich für die Lübecker Museumslandschaft tätig. Diese umfasst elf Museen, von denen zehn auf der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Altstadtinsel liegen. Einen entsprechenden Beschluss zur Neuorganisation hatte die Lübecker Bürgerschaft während ihrer Sitzung am 24. November 2005 gefasst. Die Lübecker Kultursenatorin Annette Borns erläuterte, dass in Zeiten knapper werdender Mittel die Museen auch für Stiftungen und Förderer attraktiver gemacht werden sollen, um die Museumslandschaft Lübecks auch für die Zukunft in ihrer ganzen Breite und Vielfalt erhalten zu können. Im Sinne eines "Bewahrens durch Verändern" gelte es, die reichen Bestände zu sichern und gleichzeitig veränderten Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Lübeck setzt dabei inhaltlich auf sein unverwechselbares und eigenständiges kulturelles Profil, das durch fünf herausragende Merkmale gekennzeichnet ist:

  • die einmalige archäologische Erschließung der Altstadtinsel, auf der die Museen liegen;
  • die Nobelpreisträger Thomas Mann, Willy Brandt und Günter Grass und ihr Wirken;
  • der Schwerpunkt Kunst und Kultur im Mittelalter;
  • Lübeck als Hauptstadt der historischen Hanse
  • und die beispielhaften lübschen Akzente der historischen und kulturellen Entwicklung.

Auf die einzelnen Häuser bezogen sind dies konkret: Die mittelalterliche Kunst im St. Annen-Museum genauso wie die Klassische Moderne und die moderne Kunst in der Kunsthalle St. Annen, die gotische Architektur und sakrale Kunst der Katharinenkirche, die Literatur mit den Nobelpreisträgern Thomas Mann und Günter Grass im Buddenbrook-Haus und Günter Grass-Haus, die mittelalterliche Archäologie mit der Hansezeit als Höhepunkt im neuen Archäologischen Museum und im Kulturforum Burgkloster sowie das Holstentor als Lübecker Wahrzeichen, die Goethezeit und Romantik im Museum Behnhaus/Drägerhaus, die jüngere Alltagsgeschichte im Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, der Dialog mit fremden Kulturen in der Völkerkundesammlung sowie die einmaligen Sammlungen und die lebendige Darstellung heimischer Lebensräume im Museum für Natur und Umwelt - das sind die Pfunde, mit denen man künftig vereint wuchern will. Auch die bildenden Künstler aus der Region werden hier ihren Raum finden.

Transparente Strukturen, konzeptionelle Abstimmung, gemeinsame Ziele und partnerschaftliches Miteinander unter einem gemeinsamen Management sollen die Effektivität der Arbeit weiter steigern. Ein wesentlicher Punkt im neuen Museumsverbund ist das Ehrenamt, das, zusammen mit den Fördervereinen, noch stärker als bisher in die Arbeit der Häuser integriert werden soll.

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 1/2006

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