Klassik Stiftung Weimar: Weimarpedia – Smartphones, Tablets und Goethe

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Weimarpedia - Screenshot der Website

Mit Tablet-PCs ausgestattet starten die Schülerinnen und Schüler des Luisengymnasiums Düsseldorf und ihrer Partnerschule aus Straßburg eine Erkundungstour durch Weimar.

Ihre Aufgabe: sich auf die Spuren von Goethe, Schiller, Anna Amalia und des Bauhauses zu begeben und dazu kleine Geschichten zu entwickeln. Die Jugendlichen sind Teilnehmer an dem Bildungsprojekt Weimarpedia der Klassik Stiftung Weimar, welches bis einschließlich Sommer dieses Jahres vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (TMBWK) gefördert wurde. In Kooperation mit der Bauhaus-Universität Weimar wurde ein Modell für mehrtägige Exkursionen entwickelt, das es Schülerinnen und Schülern ab der 8. Klasse ermöglicht, die Welterbestätten Weimars selbstständig zu entdecken und partizipatorisch an der Gestaltung der dazugehörigen Homepage mitzuwirken. www.weimarpedia.de

Während ihres Aufenthalts recherchierten die Düsseldorfer und Straßburger Schülerinnen und Schüler an den historischen Orten Themen, die sie selbst gewählt hatten. Sie verfassten Lexikoneinträge zu Objekten, Häusern oder Personen, die ihnen als Wissensgrundlage für die weitere Arbeit zum Thema dienten. In einem nächsten Schritt wurden die Jugendlichen selbst kreativ und setzten ihre gesammelten Ideen in einem Hörspiel, einem Film oder einer Foto-Story um. Eine Gruppe der Düsseldorfer und Straßburger Jugendlichen befasste sich mit den Gerüchten um Goethe, die in Weimar kursierten. Sie besuchten Goethes Wohnhaus und erschlossen sich weitere Orte wie sein Gartenhaus, das Nationaltheater oder das Haus seiner guten Freundin Charlotte von Stein.

Sie nahmen mit den Tablet-PCs, die ihnen im Projekt zur Verfügung gestellt wurden, Fotos auf und entwickelten mit der passenden Software eine kleine Foto-Story. Die Ergebnisse der Schüler sind über die Homepage weimarpedia.de abrufbar. So können zukünftig auch andere Schüler über internetfähige Geräte eine mobile Version der Homepage vor Ort in den Einrichtungen abrufen und mittels einer Kartenfunktion sowie der Ortung per GPS zu Häusern, Per- sonen oder Objekten direkt recherchieren. Abrufbar sind alle Beiträge, die Projektgruppen bislang in Weimar erarbeitet haben. Auch die kreativen Produkte werden auf der Homepage eingestellt und mit den passen- den Lexikoneinträgen verlinkt.

Auf diese Weise entsteht mit jeder Projektgruppe eine immer dichter werdende Wissenstopographie aus Lexikonartikeln und kreativen Arbeiten. Der Umgang mit neuen Medien – sei es im Weimarer Medienstudio oder unterwegs mit mobilen Geräten – und die Möglichkeit, eigenständig an einer Homepage mitzuarbeiten, wirken sehr motivierend auf die Schülerinnen und Schüler. Doch genauso wichtig ist die Erfahrung, dass Themen wie Freundschaft, Mode oder Kindererziehung damals wie heute aktuell sind. Den Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, Weimar eigenständig, ausgehend von ihrer eigenen Lebenswelt zu erfahren, ist eines der zentralen Ziele des Projektes.

Sophia Gröschke

AsKI KULTUR lebendig 2/2012

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