Kinder zum Olymp! Wege zur Kultur für Kinder und Jugendliche - Kunst- und Kulturpädagogisches Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ) am Germanischen Nationalmuseum

Enes, 15 Jahre, Bosnien Zu Artikel 9: Schutz vor willkürlicher Festnahme, Inhaftierung oder Ausweisung, © Foto: KPZ, Nürnberg

Für Übergangsklassen, in denen Kinder nichtdeutscher Herkunft auf den regulären Schulunterricht vorbereitet werden, bietet das KPZ spezielle Veranstaltungsreihen an.

Entsprechend den Erwartungen und Bedürfnissen der Gruppen können verschiedene Schwerpunkte gewählt werden. Die Sammlungen des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg bieten vielfältige Möglichkeiten mit Blick auf die Alltagskultur ebenso wie zum Thema Menschenrechte, für das Dani Karavans "Straße der Menschenrechte" einen eindrucksvollen Bezugspunkt darstellt. Bei den museumspädagogischen Veranstaltungen setzen die Kinder und Jugendlichen ihren kulturellen Hintergrund in Relation zur für sie erlebbaren Kultur in Deutschland. Im Mittelpunkt steht gerade auch angesichts mangelhafter sprachlicher Möglichkeiten ein gegenseitiges sich verstehen und sich verstehen wollen. Der Eigenaktivität der Kinder kommt dabei besondere Bedeutung zu. Sie durch entsprechende Impulse zu wecken und zu stärken, ist die wichtigste Aufgabe der Museumspädagogen.

Arthur, 16 Jahre, Kasachstan Zu Artikel 8: Anspruch auf wirksamen Rechtsschutz vor innerstaatlichen Gerichten gegen Handlungen, die verfassungsmäßig zugestandene Grundrechte verletzen, © Foto: KPZ, Nürnberg

Auf diese Weise wird das Museum mit seinen Objekten weit mehr als nur ein beliebiger Ort der Information über Geschichte, Kunst und Kultur. Es wird ein besonderer, geschützter Raum der Reflektion, der kreativen, spielerischen und bildnerischen Auseinandersetzung. Wie tief diese Auseinandersetzung gehen kann, zeigt die Publikation "30 rechte für menschen" (ISBN 3-924991-31-6), die auch beim KPZ direkt zu beziehen ist.  Die Angebote für Migranten, nicht allein für Kinder und Jugendliche, sollen künftig weiter ausgebaut werden. Das kommunikative Potential von Ausstellungen bildet eine ideale Voraussetzung für interkulturelle Dialoge auf den unterschiedlichsten Ebenen. Dies gilt gerade auch für die Nürnberger Museumslandschaft insgesamt. Aufgabe der Museumspädagogik ist es, geeignete Formen zu entwickeln, die diese Auseinandersetzungen im Sinne eines gegenseitigen Verstehens unterstützen.

Dr. Thomas Brehm
Leiter des KPZ

AsKI KULTURBERICHTE 2/2004

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