KINDER ZUM OLYMP! Lernen aus der Praxis. Europäischer Kongress zur kulturellen Bildung

Logo KdL"60 % der zukünftigen Jobs existieren noch gar nicht. Um sich darauf einstellen zu können, benötigen die Jugendlichen als wesentliche Hilfe die Kunst: Musik, Bildende und Darstellende Kunst. Diese wecken ihre Phantasie und Kreativität."
Paul Collard, Direktor für kreative Partnerschaften des Britischen Kulturrats

Nach dem bundesweiten Erfolg der Initiative KINDER ZUM OLYMP! der Kulturstiftung der Länder (www.kinderzumolymp.de, s. Beitrag in den "Kulturberichten" 2/04) luden die Initiatoren Ende September 2005 zu einem Kongress auf Kampnagel Hamburg ein. Ansprechen wollte man Interessenten aus "Kultureinrichtungen und Künstler aller Sparten, Pädagogen und Kulturvermittler, Politiker und Medienvertreter, die sich mit neuen Bildungsmodellen beschäftigen wollen."

Der Einladung folgten dann fast 1.000 Teilnehmer/innen, die sich auf hohem Niveau über erfolgreiche Projekte der kulturellen Bildung und Kulturvermittlung in Europa informieren konnten. Verteilt auf drei Veranstaltungstage folgten in raschem Wechsel Vorträge, Dialoge, Gesprächsrunden und vier parallele Foren, Letztere zu den Themen "Kunst für die Jüngsten", "Treffpunkt Schule", "Jugendliche erreichen" und "Kulturelle Bildung in Europa: Programme - Strukturen - Netzwerke". Auf einer Börse stellten sich europäische Organisationen mit ihren Projekten vor.

Im Rahmenprogramm begeisterten die eigentlichen Hauptpersonen: Kinder und Jugendliche sowohl aus Hamburg und Umgebung - u.a. die Schüler-Sambagruppe der Musikschule Norderstedt "Fogo Do Samba"; eine Tanzperformance mit Schülern der Schule Hamburg-Langenhorn unter der Leitung des britischen Choreographen Royston Maldoom ("Rhythm is it"!) in Kooperation mit der NDR-BigBand - als auch aus Südamerika, wie das "Venezuelan Brass Ensemble" unter der Leitung von Thomas Clamor (Berliner Philharmoniker) mit Werken von Bach bis Bernstein und Gershwin in einem fulminanten Abschlusskonzert.

Als zusätzlicher Programmpunkt dieses hervorragend organisierten Kongresses wurden Exkursionen zu Projekten und Einrichtungen der Kinder- und Jugendkultur im Hamburger Stadtgebiet angeboten, deren Vertreter auch zahlreich am Kongress teilnahmen und in den privaten Pausengesprächen dem Ortsfremden engagiert ihre Arbeit vorstellten. Kinder- und Jugendbildung ist - wie aus den Veranstaltungen deutlich wurde - eine Herzensangelegenheit der Hamburger Kultursenatorin Karin v. Welck, die diese nach Kräften unterstützt.

Das Fazit des Kongresses formulierte für die Veranstalter die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, Isabel Pfeiffer-Poensgen, in der sog. "Hamburger Erklärung", in der es u.a. heißt:
"Kulturpolitik muss zu einem integralen Teil von Bildungspolitik werden, um Kindern und Jugendlichen einen breiten Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen! Die Initiative KINDER ZUM OLYMP! setzt sich für diesen breiten Zugang ein. (...) Kulturelle Bildung fördert dabei Schlüsselkompetenzen, die jungen Menschen helfen, sich in unserer Welt zu orientieren und ihr Leben verantwortlich zu gestalten. (...) Der Hamburger Kongress hat uns gezeigt, wie notwendig ein intensiver europäischer Austausch über eine ästhetisch-kulturelle Bildung ist und was wir in Deutschland von unseren europäischen Nachbarn lernen können." Auf diesem Kongress kristallisierte sich das Bestreben aller Beteiligten heraus, im Dialog einen neuen und gemeinsamen europäischen Bildungsbegriff zu entwickeln. Mit seinem Ende startet der neue Wettbewerb "KINDER ZUM OLYMP! Schulen kooperieren mit Kultur 2005/2006".

Gabriele Weidle


Der Kongress "KINDER ZUM OLYMP! Lernen aus der Praxis. Europäischer Kongress zur kulturellen Bildung" wurde veranstaltet von der Kulturstiftung der Länder, der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg und der Kulturstiftung des Bundes, in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Goethe-Institut und der PwC-Stiftung, Medienpartner war der NDR.
Das in Forum II des Kongresses vorgestellte ZOOM-Kindermuseum in Wien hat auch hierzulande Kultur-Einrichtungen mit seiner Ausstellungskonzeption überzeugt: In Kooperation mit diesem österreichischen Museum zeigt das Rheinische LandesMuseum Bonn eine Archäologie-Mitmachausstellung für Kinder von 6-12 Jahren: "Grab mal! Frag mal! Schau mal!" (bis 22.1.2006).

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 3/2005

.

xxnoxx_zaehler