JUBILÄEN im AsKI : Richard Wagner Museum, Bayreuth. 200. Geburtstag von Richard Wagner

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Richard Wagner, Photographie von Franz Hanfstaengl, München,  [9.] Dezember 1871

Im Jahr 2013 wird Richard Wagner in Bayreuth und andernorts zu seinem 200. Geburtstag mit zahlreichen abwechslungsreichen Veranstaltungen geehrt.

Das Haus Wahnfried in Bayreuth wird baulich und technisch saniert, der Erweiterungsbau des Richard Wagner Museums begonnen. Besucher können einen Blick auf die Baustelle werfen und sich im Infopoint über das zukünftige Museum, aber auch die historischen Ansichten und Bauentwicklungen informieren. Das Grab von Richard und Cosima Wagner im Garten von Haus Wahnfried wird weiterhin zugänglich sein. Im Frühjahr wird die Baugrube für den Neubau und das Depot auf dem Vorplatz ausgehoben.

Vom 27. Juli bis 22. September 2013 ist in der Wahnfried-Baustelle die Präsentation der Wander-Ausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte „Götterdämmerung – König Ludwig II. von Bayern und seine Zeit“ geplant, und während der Festspielzeit wird in der Ausstellungshalle des Neuen Rathauses Bayreuth die Ausstellung des Buddenbrookhauses Lübeck „Liebe ohne Glauben – Thomas Mann und Richard Wagner“ gezeigt (beide tgl. von 10-17 Uhr, der Eintritt ist frei). Unter dem Jubiläums-Motto: „Da steckt Wagner drin!“ hat das Richard Wagner Museum bereits im Sommer 2012 einen Schülerwettbewerb ausgerufen und seitdem betreut. Man darf gespannt sein, welche kreativen Ideen Bayreuther Schüler entwickeln und welche neuen Sichtweisen sie auf Wagner und sein Werk entwickeln. Außerdem veranstaltet das Museum im Auftrag der BF Medien der Bayreuther Festspiele einen wissenschaftlichen Aufsatzwettbewerb zum Thema „Das Kunstwerk der Zukunft – Perspektiven der Wagner-Rezeption im 21. Jahrhundert“.

Das Projekt zur Erneuerung des Richard Wagner Museums mit Nationalarchiv und Forschungsstätte der Richard Wagner Stiftung ist eine große Herausforderung und ein wichtiger Beitrag für den Erhalt sowie die dauerhafte und nachhaltige Darstellung und Vermittlung von Leben, Werk und Wirkungen des großen Komponisten und Theatermachers.

Als Gesamtkulturphänomen ist Richard Wagner eine der bedeutendsten und folgenreichsten Erscheinungen der Neuzeit. In den nächsten zwei Jahren sollen das sanierte Haus Wahnfried und das Richard Wagner Museum wiedereröffnet werden, ergänzt um den Erweiterungsbau mit Veranstaltungsflächen und zusätzlichen Serviceangeboten sowie um ein neues Depot für das kostbare Kunst- und Handschriften-Archiv. In einer neuen Dauerausstellung werden Leben und Werk, Rezeptions- und Wirkungsgeschichte Richard Wagners thematisiert, sowie die Geschichte der Festspiele und der Wagner-Mythos und dessen Ideologie. So soll das Museum mit seiner einzigartigen Sammlung künftig zu einem lebendigen Ort für Besucher aller Generationen und aus aller Welt werden.

Sven Friedrich

bau. schau. stelle

Unter dem Motto „bau. schau. stelle“ eröffnete bereits im vergangenen Jahr am 22. Mai, dem Geburtstag von Richard Wagner, der Infopoint des Richard Wagner Museums. Bis zur Fertigstellung der Um- und Neugestaltung des Museums übernimmt er die Aufgabe, über die Inhalte des künftigen Museums und die Gestaltung des Neubaus sowie über den aktuellen Stand der Planungen zu informieren – und neugierig zu machen. Der ehemalige Kiosk in der Richard-Wagner-Str. 45, gleich gegenüber der Allee zu Haus Wahnfried, ist ein idealer Ort, um nicht nur die Baugeschichte von Wagners ehemaligem Wohnhaus darzustellen, sondern auch, um aktuelle Architekturpläne, ein Modell des Hauses und den Stand des Großprojekts öffentlich zugänglich zu machen. Der Infopoint (täglich geöffnet von 10 bis 16 Uhr) bietet Besuchern, Touristen und interessierten Bürgern die Möglichkeit, sich über die Sanierung des Hauses Wahnfried, den Museums- und Depotneubau sowie über das Ausstellungskonzept zu informieren.

In Originalvitrinen der ehemaligen Dauerausstellung werden Historie und Anfänge des von Richard Wagner selbst entworfenen und vom ihm benannten „Haus Wahnfried“ gezeigt. Von besonderem Interesse sind Objekte, die von der historischen Substanz und Ausstattung des Hauses zeugen und als Richtschnur für die originalgetreue Sanierung dienen, wobei auf eine barrierefreie und zeitgemäße Nutzung geachtet wird.

Wanderausstellung Götterdämmerung – König Ludwig II. und seine Zeit

Er gehört zu den berühmtesten Persönlichkeiten der europäischen Geschichte, seine Schlossbauten wie etwa Neuschwanstein sind auf der ganzen Welt bekannt: König Ludwig II. (1845–1886). Er wird als Außenseiter zugleich verspottet und bewundert, als „Märchenkönig“ vermarktet und als Ikone der Moderne gefeiert. Die Bayerische Landesausstellung im Jahr 2011, die sich dem Mythos Ludwig widmete, lockte über 575.000 Besucher nach Schloss Herrenchiemsee und wurde damit zur erfolgreichsten kulturhistorischen Ausstellung im wiedervereinigten Deutschland.

König Ludwig II. und Richard Wagner beim Lohengrinfest auf dem Alpsee, Postkarte/Lichtdruck, um 1900 © Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg; König Ludwig II. und Richard Wagner beim Lohengrinfest auf dem Alpsee, Postkarte/Lichtdruck, um 1900 © Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg; König Ludwig II. und Richard Wagner spazieren am Ufer des Alpsees beim Lohengrinfest am 24.8.1865. Links auf dem See fährt Prinz Paul Taxis als Schwanenritter Lohengrin auf einem Schwan. Im Hintergrund Schloss Hohenschwangau

Vom 27. Juli bis zum 22. September 2013 wird die Präsentation in Haus Wahnfried in Bayreuth gezeigt, dem Wohnort des von Ludwig II. am meisten verehrten und geförderten Künstlers.

Kaum war Ludwig II. 1864 König geworden, hatte er den Komponisten Richard Wagner nach München geholt. Nur dank der Unterstützung Ludwigs II. konnte Wagner seine späten Musikdramen fertigstellen und aufführen. Trotz mancher Konflikte mit dem Komponisten blieb Wagners Werk prägend für Ludwigs Kunstverständnis. Veranstalter der Ausstellung sind das Haus der Bayerischen Geschichte, die Stadt Bayreuth und die Richard-Wagner-Stiftung. Gefördert durch die Bayerische Staatskanzlei.

AsKI KULTUR lebendig 1/2013

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