Hildegard Knef - Eine Künstlerin aus Deutschland - Sonderausstellung des Filmmuseums Berlin - Stiftung Kinemathek

Hildegard Knef, Hamburg 1964, © Foto: Ulrich Mack, Hamburg

Sie war die erste deutsche Nachkriegsschauspielerin, die "Sünderin", der bejubelte Broadwaystar, die geschmähte Emigrantin und gefeierte Rückkehrerin.

In einer Sonderausstellung (23. November 2005 - 17. April 2006) ehrt das Filmmuseum Berlin Hildegard Knef, die im Dezember ihren 80. Geburtstag gefeiert hätte.

Die Knef hat sich nicht festlegen lassen auf eine Rolle, auf ein künstlerisches Ausdrucksmittel oder einen Aufenthaltsort. Sie spielte im ersten deutschen Nachkriegsfilm "Die Mörder sind unter uns" (Wolfgang Staudte, 1946), trat Mitte der 1950er Jahre über sechshundert Mal als Ninotschka im Broadwaymusical "Silk Stockings" auf, drehte Filme in Frankreich, Italien, England, Deutschland und Hollywood. Es folgten Konzert- und Theatertourneen; legendär ist der Gesangsauftritt 1968 in der Berliner Philharmonie. Mit der Veröffentlichung ihrer Autobiografie "Der geschenkte Gaul" startete Hildegard Knef 1970 die dritte erfolgreiche Karriere als Buchautorin. In den 1980er und 1990er Jahren überraschte sie die Öffentlichkeit mit ihren Gemälden und einer eigenen Modekollektion. Dennoch ist ihre Karriere von Scheitern ebenso geprägt wie von Erfolg.

In zehn Stationen widmet sich die Sonderausstellung einer Wanderin zwischen den Welten, deren private und öffentliche Biografie eng mit der bundesdeutschen Kultur- und Mediengeschichte verbunden ist. Unveröffentlichte Fotos, Showkleider, Modeentwürfe von Pierre Balmain, Briefe von Henry Miller, Carl Zuckmayer, Carlo Schmid und Marlene Dietrich sowie weitere attraktive Exponate aus dem Knef-Nachlass, den das Filmmuseum Berlin 2002 erwerben konnte, werden ergänzt von einer Medieninstallation mit Film-, TV- und Showaufnahmen aus fünf Jahrzehnten.

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 3/2005

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