EDITORIAL

In den 50 Jahren seines Bestehens sei es dem AsKI „gelungen, dem kulturellen Gedächtnis eine klar und kraftvoll vernehmbare Stimme zu geben und die Bedeutung des Sammelns und der privaten Kulturförderung für unsere Gesellschaft ins öffentliche Bewusstsein zu rücken: durch Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen, in denen sich unterschiedliche Kompetenzen und Blickwinkel seiner Mitglieder auf inspirierende Weise verbinden, aber auch als Träger der Casa di Goethe in Rom".

Diese Bilanz zog Staatsministerin Monika Grütters auf der Jubiläumsveranstaltung Ende Mai und nahm die Mitglieds-Institute mit ihren Sammlungen „als unverzichtbare Erinnerungsspeicher und Identitätsstifter" in die Verantwortung auch für aktuelle und künftige politische und gesellschaftliche Herausforderungen – eine Aufgabe, der wir uns weiterhin gerne, intensiv und nachhaltig, stellen werden. Mit der neu konzipierten Dauerausstellung „Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945" und dem WInckelmann Jubiläum 2017/18 stellt das vorliegende Heft zwei solche Aktivitäten vor.

Zum zweiten AsKI-Jubiläum des Jahres präsentiert die Casa di Goethe im Herbst aus Anlass ihres zwanzigjährigen Bestehens den ersten Bestandskatalog ihrer stark gewachsenen Sammlung. Auch hiervon ist in dieser Ausgabe die Rede. Weiterhin von sehr spezifischen Programmen zum diesjährigen Reformationsjubiläum im Schloss Gottorf über die kulturelle Prägung Nordeuropas durch den Protestantismus und im Literaturarchiv in Marbach über Luthers Wirkung als Sprachreformator. Und nicht zuletzt von bürgerschaftlichem Engagement als einer wichtigen Basis für den Erwerb neuer Sammlungsbestände. Hiervon profitierten die Kunsthalle Bremen durch die Schenkung der hochkarätigen Sammlung Schünemann, das Wilhelm Busch Museum für Karikatur und Zeichenkunst mit Skizzenbüchern und Zeichnungen F. K. Waechters sowie das Max Reger Institut bei der Erwerbung von Max Regers Autograph der Phantasie und Fuge über B-A-C-H für Orgel op. 46.

Nachdem der Wahlkampf ausgestanden ist, hoffen wir auf erkennbare neue Perspektiven. Und dass darin auch das politische und gesellschaftliche Interesse an unserer Kultur wieder tiefer reicht als die Frage nach deren verpflichtendem Charakter bzw. deren Reduktion auf deutsche Sprachkenntnis.

Foto: privat

 

 

 

 

 

 

Dr. Wolfgang Trautwein
Vorsitzender des Arbeitskreises
selbständiger Kultur-Institute e.V. - AsKI


In eigener Sache

Gabriele Weidle ist in den Ruhestand gegangen. Sie hat maßgeblich das Gesicht von „Kultur lebendig" vormals „Kulturberichte" geprägt. Nach ihrem Studium der slawischen Philologie und der osteuropäischen Geschichte war sie seit 1990 beim AsKI insbesondere für Publikationen zuständig, die sie mit großer Akribie und ästhetischem Geschick verantwortete. Seit 2006 war sie außerdem Teil der Geschäftsführung des AsKI, die sie engagiert wahrnahm. Für den neuen Lebensabschnitt, der sie zu ihrer Familie nach Bayern führt, wünschen wir ihr „Ois guade!"

Titelbild KULTUR lebendig 2/17: , 50 Jahre AsKI - 20 Jahre Casa di Goethe

AsKI KULTUR lebendig 2/2017

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