EDITORIAL: Erinnerung

Im 100. Erinnerungsjahr an die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" ist es zu einer intensiven und in vielen Bereichen differenzierten Beschäftigung mit der Erinnerung an diesen Weltkrieg gekommen. Die Museen und Forschungseinrichtungen, aber auch die Medienwelt haben sich dem Thema in vielen Facetten angenommen.

Die Schlachtfelder und die Soldatenfriedhöfe im Elsass, um Verdun, an der Somme oder um Ypern werden von uns besucht, um zu verstehen, wie dieser Krieg wohl aussah und welches Leid er über die Völker brachte. Unsere freiheitlich-demokratischen Gesellschaften in Europa haben heute kriegerische Auseinandersetzungen überwunden, aber trotzdem kommt es an den Rändern Europas zur Bedrohung unserer Friedensordnung. Eine große Anzahl unserer Mitgliedsinstitutionen unterstützt die AsKI-Gemeinschaftsausstellung „Die Verwandlung", die in Kassel im Museum für Sepulkralkultur ab Mitte November zu sehen sein wird. Auch haben sich viele unserer Häuser mit spannenden Beiträgen an dem Begleitbuch beteiligt. Hier haben wir uns die Aufgabe gestellt, die geistige Mobilmachung im Deutschen Reich, den Alltag an der Kriegs- aber auch der Heimatfront sowie die Verarbeitung des Kriegsleides in Trauer und Erinnerung zu ergründen. Gerade am Beispiel von Einzelschicksalen wird die innere Haltung zum Krieg und seine Bewältigung verständlich. Mein Dank gilt hier besonders dem Museum für Sepulkralkultur in Kassel und seinem Direktor, Herrn Professor Dr. Reiner Sörries, sowie den beteiligten AsKI-Instituten.

Im November wird der AsKI Herrn Dr. Wilhelm Winterstein aus München in Weimar für sein großes Engagement mit unserer Maecenas-Ehrung 2014 auszeichnen. Wir freuen uns, dass wir einen verdienten Förderer von Kunst und Kultur in Deutschland auszeichnen dürfen.

Auch die weiteren Beiträge in dieser Ausgabe von „KULTUR lebendig" zeigen, wie die herausragende Arbeit, die, neben der Förderung durch die öffentliche Hand, auf privatem Engagement für Kunst und Kultur beruht, wichtige Impulse zur kulturellen Entwicklung unserer Gesellschaft liefert.

Andrea Fadani
Vorsitzender des AsKI

Titelbild KULTUR lebendig 2/14 : Plakat zur AsKI-Gemeinschaftsausstellung ‘Die Verwandlung: Sterben und Trauer 1914-1918‘, Gestaltung: krastevundkrastev.com, Fotos: BrüderBuschArchiv im Max-Reger-Institut Karlsruhe, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Bildarchiv

AsKI KULTUR lebendig 2/2014

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