Dr. Hermann Eiselen - Museum der Brotkultur, Ulm - Ehrendoktor der Universität Hohenheim, Stuttgart

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Die Fakultät Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim hat im Einvernehmen mit dem Senat Ehrensenator Dr. Hermann Eiselen, Gründer und langjähriger Vorstand der Vater und Sohn Eiselen-Stiftung Ulm, in Würdigung seiner herausragenden Verdienste um die Forschung und

Nachwuchsförderung in den international ausgerichteten Agrarwissenschaften die Würde eines Doktors der Agrarwissenschaften ehrenhalber (Dr. sc.agr.h.c.) verliehen.

V.l.n.r.: Prof. Dr. H.-P. Liebig (Rektor der Universität Hohenheim), Dr. Dr.h.c. Hermann Eiselen, Prof. Anne Zárete (stellv. Dekanin der Agrarwissenschaftlichen Fakultät), © Foto: Museum der Brotkultur, Ulm

Hermann Eiselen, 1926 in Nagold geboren, studierte Wirtschaftswissenschaften in Stuttgart und Heidelberg und wurde 1951 in Göttingen zum Dr. rer. pol. promoviert. Nach einem USA-Aufenthalt trat er 1954 als geschäftsführender Gesellschafter in das Familienunternehmen Ulmer Spatz Vater und Sohn Eiselen Ulm ein. Ein Jahr später wurde er Mitbegründer und Vorstandsmitglied im Verein Deutsches Brotmuseum Ulm. Mit dem Verkauf des Unternehmens gründete er 1978 die gemeinnützige Vater und Sohn Eiselen-Stiftung Ulm, die er als Vorstand bis zum Juni 2001 geleitet hat. In zahlreichen Aufsätzen, Vorträgen und Stellungnahmen widmete er sich Problemen der Unternehmensführung und griff gerade in den letzten 15 Jahren zunehmend Fragen der Welternährung, der Ernährungssicherung und der Armutsüberwindung auf. Dabei betonte er die herausragende Rolle der Agrarforschung für die Reduzierung von Hunger und Armut in Entwicklungsländern.

Für sein Wirken ist Dr. Hermann Eiselen vielfach geehrt worden. Seit 1984 ist er Ehrensenator der Universitäten Ulm und Hohenheim. 1996 erhielt er die Hohenheimer Universitätsmedaille in Gold, im gleichen Jahr die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Vor zwei Jahren wurde sein Wirken mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt.

Die Aktivitäten von Dr. Eiselen im Bereich der Agrarwissenschaften konzentrieren sich auch seit den 70er Jahren auf den immer dringlicher werdenden Problembereich Bekämpfung von Hunger und Armut in der Welt. Seine Überzeugung ist, dass in diesem Kampf den einschlägigen Wissenschaftlern eine zentrale Rolle zukommt. Dieser Leitlinie ist er mit hohem persönlichen und materiellen Einsatz zielstrebig gefolgt und hat neben mehr als 10 Mio. EUR Förderungsmittel allein für die Universität Hohenheim sein ganzes Können und umfassendes Wissen in zahlreiche relevante Forschungs-, Ausbildungs- und Transferaktivitäten eingebracht. Er wurde zu einem gleichwertigen und gesuchten Partner in wissenschaftlichen Programmen der dem Stiftungszweck nahe stehenden Universitäten. Er wirkt in den von ihm geförderten Forschungsvorhaben auch fachlich intensiv mit. Dank seiner Initiative konnten Weiterbildungsprogramme für Diplomanden, Doktoranden und ausländische Nachwuchskräfte auf den Weg gebracht werden. Auch mit den Präsentationen des Museums der Brotkultur in Ulm (früher Deutsches Brotmuseum) verfolgt er in wissenschaftlich gestalteter programmatischer Ausstellungsarbeit das Ziel, die historische und weltweite Dimension des Problems Hunger und Armut den Menschen der Industrieländer nahe zu bringen.

Die Liste seiner Leistungen ist sehr umfangreich und reicht von der Beteiligung an großen langfristigen Forschungsprogrammen und an einzelnen exemplarischen Forschungsarbeiten, über den Bereich der Ausbildungsförderung und die Förderung der Auswertung, Verbreitung und Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse bis zur Gestaltung großer internationaler Symposien.

Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Agrarwissenschaften hat die Universität Hohenheim neben dem großen philanthropischen Werk nun auch die wissenschaftliche Leistung von Dr. Hermann Eiselen ausgezeichnet. Die Urkunde wurde ihm in einem akademischen Festakt am 10. November 2003 im Balkonsaal der Universität Hohenheim übergeben.

 

 

(Leicht abgeänderte Pressemitteilung der Universität Hohenheim, Presse und Forschungsinformation, vom 31. Oktober 2003)

 

AsKI KULTURBERICHTE 1/2004

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