Casa di Goethe: Mehr Platz für Goethe in Rom!

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Einweihung der neuen Räume der Casa di Goethe Rom am 20. September 2012. v.l.n.r. Bernd Neumann (Kulturstaatsminister), Ursula Bongaerts (Leiterin), Lorenzo Ornaghi (ital. Kulturminister), Volkmar Hansen (Vorsitzender AsKI e.V.) Foto: Alberto Novelli, Rom

Der 20. September 2012 wird in der Geschichte der Casa di Goethe als ein besonderer, ein glücklicher Tag in Erinnerung bleiben:

In Anwesenheit des Staatsministers für Kultur und Medien Bernd Neumann und des italienischen Kulturministers Lorenzo Ornaghi wurden am Morgen die neuen Räume des römischen Goethe-Hauses feierlich eingeweiht und am Abend eine ganz besondere Ausstellung mit noch nie gezeigten italienischen Goethe-Zeichnungen aus den Beständen der Klassik Stiftung Weimar eröffnet.

Volkmar Hansen begrüßte als Vorsitzender des AsKI die zahlreichen Gäste aus Deutschland und Italien - viele waren von weit her angereist, darunter Vertreter von allen deutschen Goethe-Museen und einigen AsKI-Instituten - und dankte allen, die zur substantiellen Erweiterung der Casa di Goethe beigetragen hatten. Aus der Phalanx der deutschen und italienischen Unterstützer hob er Kulturstaatsminister Bernd Neumann hervor, dem bei der Vorbereitung der positiven Entscheidung des Deutschen Bundestages über die Bereitstellung der Mittel zum Ankauf der zusätzlichen Wohnung im 2. Stock der größte Dank zu gelten habe. Auch dankte er Minister Ornaghi für die außerordentliche Unterstützung, die die Casa di Goethe durch den italienischen Staat und die Stadt Rom erfahren habe.

Die beiden Minister hatten sich am Vorabend zu bilateralen politischen Gesprächen im italienischen Kulturministerium getroffen. Darauf ging Staatsminister Neumann in seiner Rede ein und hob die Bedeutung der ausgezeichneten kulturellen Beziehung zwischen Deutschland und Italien hervor, die „gerade in Zeiten der Krise, die wir in Europa momentan durchleben, tragfähig ist und bleibt." In keinem anderen Land der Welt unterhalte Deutschland ein vergleichbar dichtes Netz kultureller Institutionen. Dazu gehöre die Casa di Goethe, die - obwohl erst fünfzehn Jahre alt und untergebracht in der ehemaligen Wohnung von Goethes Freund Tischbein, in der der Dichter während seiner italienischen Reise logierte - „im Grunde genommen die älteste deutsche Künstlerstätte in Rom" sei.

Das Haus, eine „Perle der deutsch-italienischen Kulturbeziehungen", habe sich zu einem lebendigen Ort des Kulturaustausches entwickelt, was aber auch zunehmend räumliche Beengtheit zur Folge gehabt hätte. Er habe sich deshalb dafür eingesetzt, die einmalige Gelegenheit zur Erweiterung zu nutzen und die Gelder für den Ankauf der zusätzlichen Räume zur Verfügung zu stellen. Besonders freue ihn, dass das jetzt von der Hollweg-Stiftung in Bremen finanzierte Stipendienpropgramm wieder aufgenommen werden könne. Der abschließende Dank Bernd Neumannns richtete sich an Ursula Bongaerts, die das Haus seit der ersten Stunde leitet, und ihr Team - „Ihnen ist mit der Erweiterung erneut etwas wirklich Wunderbares gelungen!" - und wünschte „viel Erfolg und eine glückliche Hand bei Ihrer wichtigen Arbeit für dieses Aushängeschild deutscher Kultur in Italien".

Casa di Goethe: Die Bibliothek des Deutschen Künstlervereins, Foto: Martin ClaßenNach den Reden des italienischen Kulturministers Lorenzo Ornaghi, der ebenfalls die besondere Bedeutung der Kulturbeziehungen gerade in Krisenzeiten unterstrich und sich über die Erweiterung des Hauses freute, stellte die Leiterin Ursula Bongaerts, das neue Konzept für die Arbeit der Casa di Goethe vor. Im Anschluss überreichte der Architekt Alessandro Casadei, dessen hervorragende Arbeit alle Redner hervorgehoben hatten, den Hausherren symbolisch einen Schlüssel. Anschließend hatten die Gäste Gelegenheit, die neuen Räume zu besichtigen und vorab die Ausstellung „den ganzen Tag gezeichnet" mit originalen, bislang noch nie gezeigten Zeichnungen Goethes aus Italien zu sehen.

Diese Ausstellung wurde am Abend bei großem Andrang des römischen Publikums zusammen mit den Kollegen der Klassik Stiftung Weimar eröffnet, die zahlreich angereist waren: Hellmut Seemann, Präsident der Klassik Stiftung Weimar, Wolfgang Holler, Generaldirektor der Museen und die beiden Kuratoren Hermann Mildenberger und Margarete Oppel.

Nicht nur am 20. September feierten die vielen Gäste aus Italien und Deutschland die historische Erweiterung der Casa di Goethe. Auch an den beiden folgenden Wochenenden herrschte großer Besucherandrang: In der ersten Etage bewunderten die vielen, vor allem italienischen Besucher die eindrucksvollen Goethe-Zeichnungen, die zweite Etage kam mit Lesungen und Hausmusik erstmals zum Einsatz - und funktionierte bestens.

Ursula Bongaerts


 

Buchcover : Die italienischen Zeichnungen Goethes
Die Ausstellung „den ganzen Tag gezeichnet". Die italienischen Zeichnungen Goethes" ist bis zum 9. Dezember in der Casa di Goethe zu sehen. Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Katalog erschienen, der zum Preis von 22,00 Euro über die Geschäftsstelle des AsKI erworben werden kann: www.askishop.de

 AsKI KULTUR lebendig 2/2012

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