"Bücher für den Irak" - Eine deutsche Autorenbibliothek für die Germanistik-Studenten in Bagdad

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Eine gemeinsame Aktion der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und des Deutschen Literaturfonds

Wie viele andere Bildungs- und Kultureinrichtungen war auch die Bibliothek der Germanistik-Abteilung der Universität Bagdad massiv von den Auswirkungen des Irakkrieges betroffen - sie wurde vollständig zerstört. Bereits im Jahre 2003 hat das Auswärtige Amt eine Initiative ins Leben gerufen, die den Wiederaufbau dieser Bibliothek und weitere Unterstützung für irakische Wissenschaftler zum Ziel hat.

Beteiligt sind hieran: Bayerische Staatsbibliothek, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Deutscher Akademischer Austauschdienst, Deutsches Archäologisches Institut, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Frankfurter Buchmesse, Goethe Institut und World University Service. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat sich gerne der Initiative "Bücher für den Irak" angeschlossen, da sie es als eine ihrer vorrangigen Aufgaben ansieht, die deutsche Literatur und Sprache zu pflegen und, wo dies erforderlich ist, zu vertreten. Sie hat ihre Mitglieder zur Unterstützung der Büchersammlung aufgerufen und sie gebeten, sich mit einer Buchspende an dem Aufbau dieser Bibliothek der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zu beteiligen.

Auch der Deutsche Literaturfonds - selbstverwalteter Bundeskulturfonds zur Förderung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur - bat die von ihm in der Vergangenheit unterstützten Autorinnen und Autoren um Buchspenden. Aus den eingegangenen Spenden ist eine kleine Bibliothek der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur - sowohl literarische Texte als auch wissenschaftliche Prosa - entstanden, die sich mit der deutschen Sprache und Literatur beschäftigt. Jedes gespendete Buch wurde mit einer Widmung an die Studenten der germanistischen Abteilung der Universität Bagdad versehen, als Bote der Hoffnung und der Ermutigung an die Studierenden, die in einer schwierigen Situation unsere Sprache studieren und sich mit unserer Kultur befassen. Die Spendenaufrufe haben teilweise begeisterte Zustimmung erfahren, auch über den zunächst angesprochenen Kreis hinaus. So haben beispielsweise Studierende der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg von der Aktion erfahren und selbst Bücher für ihre irakischen Kommilitonen gesammelt. Während der Buchmesse in Leipzig im März 2004 wurde die Autorenbibliothek und die umfangreiche Büchersammlung an Vertreter der Universität Bagdad symbolisch übergeben. Im September 2004 teilte das Auswärtige Amt mit, dass die Bücher in der Universität Bagdad angekommen seien.

AsKI-Newsletter KULTUR lebendig 1/2005

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