Beethoven-Haus Bonn: Weltklassisch - eine Initiative für Beethoven. Spendenaktion für den Ankauf der Diabelli-Variationen

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Widmungsexemplar der Originalausgabe der Diabelli-Variationen Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, © Beethoven-Haus Bonn

Das Beethoven-Haus, das seit beinahe 120 Jahren dem Erbe Beethovens verpflichtet ist, möchte die Originalhandschrift der Diabelli-Variationen, Beethovens Opus 120, erwerben.

Die bislang unveröffentlichte und nicht ausgewertete Handschrift des Komponisten befindet sich in Privatbesitz und war über 70 Jahre für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die Sammlung des Beethoven-Hauses umfasst bereits viele Dokumente zur Entstehung der Variationen. Ergänzt um das Autograph ermöglichen sie detaillierte Einblicke in den Kompositionsprozess. Für das große Vorhaben braucht das Beethoven-Haus die Unterstützung zahlreicher Beethoven-Freunde und Kulturinteressierter.

Die Diabelli-Variationen von Beethoven gelten neben den Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach als der bedeutendste Variationenzyklus der gesamten Musikgeschichte. In sein letztes und gleichzeitig kompositorisch umfassendstes Werk für Klavier legte Beethoven sein gesamtes Können und seine Leidenschaft für das wandlungsfähige Instrument. Skizzenbücher mit ersten Entwürfen, ein autographes Blatt zur 31. Variation, eine vom Komponisten korrigierte Abschrift sowie eigenhändige Briefe über die Entstehung der Variationen sind in der Sammlung des Beethoven-Hauses bereits archiviert und für die Öffentlichkeit zugänglich. Die zentrale Quelle zu diesem Meisterwerk ist jedoch die Originalhandschrift, denn sie weist noch umfangreiche Überarbeitungen auf, bevor das Werk schließlich seine endgültige Gestalt fand. Das Projekt der Variationen hatte der Musikverleger und Komponist Anton Diabelli als Verkaufscoup angestoßen. Er bat 50 namhafte zeitgenössische Komponisten, eine Variation zu einem von ihm komponierten Walzer anzufertigen, und plante, einen Sammelband dieser Werke für ein breites Publikum herauszugeben. Beethoven nahm dies zum Anlass, in 33 Variationen, die 1819 beziehungsweise 1822/23 entstanden, vorzuführen, welch ungeheures Potenzial in dem scheinbar schlichten Thema steckte, und über welche außerordentlichen kompositorischen Mittel er- im Gegensatz zu den allermeisten seiner Kollegen- verfügte. Ergebnis ist eine musikalische Visitenkarte der besonderen Art: ein herausragendes, interpretatorisch kaum auszuschöpfendes Meisterwerk.

Die Originalhandschrift der Diabelli-Variationen soll nun in den historischen Räumen des Geburtshauses Ludwig van Beethovens ihren angemessenen Platz erhalten und zusammen mit den bereits vorhandenen Dokumenten u. a. in einer Sonderausstellung im Museum präsentiert werden. Der angestrebte Ankauf der Handschrift für das Beethoven-Haus kann nur mit breiter Unterstützung gelingen. Namhafte Künstler, wie Daniel Barenboim, Rudolf Buchbinder, Christoph Eschenbach, Elisabeth Leonskaja, Anne-Sophie Mutter, Gerhard Oppitz, András Schiff und Mitsuko Uchida unterstützen den Ankauf durch Benefizkonzerte. Die Bundesregierung, das Land NRW sowie Stiftungen, Banken und Unternehmen haben ihre Unterstützung zugesagt. Trotzdem fehlen noch ca. 1,5 Mio. Euro. Um diese Summe zusammentragen zu können, ruft das Beethoven-Haus unter dem Motto "Weltklassisch- Eine Initiative für Beethoven" zu Spenden für die bedeutendste Erwerbung seit 1910 auf. Damals gelang es, die Originalhandschrift der 6. Symphonie "Pastorale" Opus 68 zu erwerben. Als digitalisiertes Dokument im Internet sowie in Form eines hochwertigen Faksimiles wird das Beethoven-Haus das wertvolle Autograph der Diabelli-Variationen nach dem Erwerb Musikern, Fachleuten und interessierten Laien zur Verfügung stellen.


Spendenkonten
Stiftung Beethoven-Haus Bonn
KTO: 1 900 839 026 / BLZ: 370 501 98
Sparkasse KölnBonn
Spende Erwerb Diabelli
IBAN: DE 79 3705 0198 1900 8390 26
BIC: COLSDE 33
Stiftung Beethoven-Haus Bonn
KTO: 79 201 001 / BLZ: 380 700 59
Deutsche Bank AG Bonn
Spende Erwerb Diabelli
IBAN: DE 14 3807 0059 0079 2010 01
BIC: DEUTDEDK380

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